Donnerstag, 10. Februar 2011

Fernsehwirrwarr

Ist irgendwem in letzter Zeit im Fernsehen eigentlich was aufgefallen? Seit Monaten werden wir mit HD zugeboomt, mit 3D und glasklarem Fernsehbildern, die sich rein theoretisch nicht von dem sonstigen Bild unterscheiden.

Doch wenn ich mittlerweile rein klicke habe ich das Gefühl die popeligen Sender die es gegen Bares noch mal in High Definition gibt an Bildqualität nachlassen. Will uns die Medienwelt jetzt verschaukeln um neben GEZ Gebühren auch noch Pay-TV an zu heuern damit man wie gewöhnt das typische Fernsehbild genießen kann das man vorher umsonst bekommen hat? Ich habe kein High Definition. Nicht mal so einen Fernseher der dazu fähig wäre (den braucht man neuerdings ja auch) was eine Vergleichsmöglichkeit also ausschließt. Ich bin auch noch nicht in den Genuss des HD Bilds zu kommen und finde deswegen das übliche Bild von minderer Qualität. Das liegt aber nicht im Bild sondern im Programm.

Ständig wird in Deutschland darüber gemeckert (zu recht) das die Programmvielfalt (hust) rapide nachlässt. Das die Serien zeitweise sogar drei oder viermal hintereinander laufen das kann man selbst mit HD nicht verstecken. Statt also ihre Programme zu ändern und das Niveau zu heben, entwickelt sich spontan eine neue Definition von Fernsehen. Auf einmal soll man bei Big Brother sogar die feinen Stoppeln des ehemaligen Pelzes der jeweils miteinander rammelnden erkennen können. Toll! Dinge die man unbedingt sehen wollte! Was mich kurz zu der Frage bringt, wie Deutschland über die erste Staffel Big Brother noch Begeisterung für dieses Programmformat aufbringen kann. Oder generell für den ausstrahlenden Sender.. Ich weiß gar nicht mehr wann der Sender publik geworden ist aber es war doch relativ schnell klar das der Sender all das bringt wofür sich die anderen zu schade waren. Das viele andere aber spontan mit in den Ring steigen um das Niveau zu bekämpfen ist mir schleierhaft. Als bei namhaften Sendern die Talkshows nicht mehr wirklich zogen und nachdem Andreas Türck freigesprochen wurde versanken viele (leider noch nicht alle) Talkshows (zu recht) im nichts der Medienwelt. Stattdessen wuchsen Gerichtssendungen wie Pilze aus dem Boden, dessen einziger Unterhaltungszweck darin besteht sich von schlechten Schauspielern durch einen fiktiven Fall laienhaft aufklären zu lassen. Fiktive Fälle wurden zu einer Art Entertaiment das leider heutzutage nicht mehr wegzudenken ist. So wurden Talkshows zwar abgesetzt aber irgendwie doch wieder nicht, denn statt eine Reihe Stühle aufzustellen reichen jetzt schon zwei Stehtische und eine Diplompsychologin, Familienberaterin oder was auch immer die noch darstellen soll.
Die Optik wird verändert aber eines bleibt standhaft: Laienschauspieler. Also nicht Schauspielanfänger, sondern die die es leider nicht durch die Prüfungen geschafft haben oder gar nicht erst eine angetreten haben aber irgendwie zu schade waren um sie abzusetzen. Die kaufen die Sender dann für billig Geld ein und setzen sie nacheinander in das Nachmittagsprogramm zur allgemeinen Unterhaltung und Volksverdummung.

Keine Angst – Unterhaltung ist Unterhaltung. Was amüsiert muss nicht wissenswert sein, was wissenswert ist muss nicht unterhaltsam sein, aber ist es denn zu viel verlangt beides miteinander gekonnt zu verweben?

Liebe Grüße

2 Kommentare:

  1. Sehr toller Beitrag.. total passend! Darüber wollte ich auch schon meine Meinung posten, über das derzeitige Niveau des Fernsehens. ;) Wirklich schlimm, da gönne ich mir doch lieber eine DVD. Da weiß man wenigstens, was man hat!

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  2. - Sign -

    Das bringt mich übrigens wieder auf meinen Gedanken, mal nen Eintrag über Comedy Central zu schreiben. =_="

    Was man so im Fernsehen geboten kriegt, kann man sich teilweise doch wirklich nicht ansehen... Schlimm genug, dass Leute glauben, "we are family" oder "Mitten im Leben" sei echt. Oder DSDS.

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