Freitag, 10. Oktober 2014

Ich muss! Ich war! Bin wieder da!

Also, am vergangenen Mittwoch kam ich mit Butterweichen Schlotterknien in der plastischen Chirurgie an und durfte kurz warten um mich dann kurz aufklären zu lassen welche Risiken es so gibt wenn einem ein Lipom entfernt wird (eigentlich nicht mehr als bei jeder aderen OP auch) und dann ging es schon in eines dieser echt superschicken Hintenoffenkittel die jeden Modedesigner in die Flucht schlagen können. Da ich aber eh Arsch offen haben musste weil das Lipom nun mal genau über dem Steiß saß, war meine neue Sorge: Heißer Arzt trifft meinen Celluliteverseuchten Fettarsch.

OH MEIN GOTT!

Zum Glück hatte ich die Seufzerin dabei, die mal eben den doppelten Fauxpas raus hob - dem erstens zu stecken das ich gesagt habe er ist super heiß und zweitens ihm zu stecken was ich genau in dem Zusammenhang mit meinem Arsch geäußert hatte. Jau! Supergau der Peinlichkeiten. Der fand das nicht peinlich sondern hat sich mit meiner Unterschrift unter die Belehrung extrem viel Zeit gelassen um sich ausführlich mit genau diesem Thema zu beschäftigen. Der hat sich köstlich amüsiert - so sehr das als ich erst in dem kleinen OP war und meinen Hintern nach oben versuchte meine Ohrstöpsel in die selbigen zu zwingen um die Geräusche mit Musik zu übertünchen die folgen sollten wenn Haut aufgeschnitten wird. 

Weil er aber generell gut drauf war blieb es nicht nur bei dem Hintern den ich nicht zeigen wollte ("Sollen wir da ein Tuch drüber legen? Dann beleidigt der Hintern nicht so sehr mehr schönes Antlitz?") kam es zu einer viel zahl an Scherzen auf meine Kosten wie zum Beispiel "Wie Betäubung? Warum wollen sie eine Betäubung? War das abgesprochen? Hat hier irgendwer was schriftliches?" Was erwidert man da als fließend Sarkastische? Da fiel mir Tatsache nicht mehr ein - der hatte immerhin die Messer in der Hand! Blanke Angst überkam mich! Mein Gestammel mit dem versuch mich augenblicklich von dem Tisch zu schieben wurde durch sein lachen verhindert und ich bekam endlich die Betäubung. Doc, es gibt Dinge mit denen scherzt man nicht wenn man so eine OP live miterlebt. Eine davon ist mangelnde Betäubung.

Die Assistentinnen waren aber zumindest halbwegs auf meiner Seite, denn die suchten sich ein Thema um ihn abzulenken und mich erst, in dem sie anfingen über seine mitgebrachte Musik zu lästern. Alles in allem war ich also knapp eine Stunde unter gleißendem Licht, Schandmaul im Ohr und einem smarten Arzt in rektalstellung und ließ an mir rumschnippeln. Zumindest hab ich es ihm heimgezahlt, als er anfing zu nähen und fragte ob alles okay ist.

"Noch alles gut?"
"Joa. Aber ich krieg doch wieder Gefühl in den Beinen wenn die Betäubung abklingt oder?"

Schön blass ist er geworden, bis ich bemerkte das ich auch fähig bin schlechte Scherze zu machen,
wenn die Angst den Raum verlassen hat.


Die Mini Op war im Grunde schnell rum, er hat sich nur extrem viel Zeit beim nähen gelassen und auch erklärt warum. Kurzum: Das gibt schönerer Narben hinterher und - "Ich mach die besten". Ist okay Doc, ich kann die zwar nicht sehen weil die im Rücken so schön totwinkelig ist, aber ich bin sicher sie haben absolut recht.

Danach direkt nach Hause und heute nochmal hin um nachsehen zu lassen ob alles okay ist. Bin ziemlich groggy, denn schlafen ist ausser auf Bauch nicht drin und auf Bauch kann ich nicht schlafen. Und sitzen darf ich auch nicht. Nuff.

Kleiner Nachtrag: Der Mensch stammt vom Affen ab. Und mein Hintern von einem Pavian. Danke Doc, sie waren sehr großzügig beim sterilisieren.

Eure Mim

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