Freitag, 26. August 2011

Buchbesprechung: Hexen, hexen

Groß- und Hochmeister Hexe im Buch,
Oberhexe im Film



Buchtitel: Hexen hexen
Autor/in: Roald Dahl
Art: Taschenbuch zum Film
Verlag: rororo
Reihe: -
Seiten: 197 + Biographie
Erstanden: Schnäppchenmarkt

Beschreibung: Im Märchen haben Hexen immer alberne schwarze Hüte auf, tragen schwarze Umhänge und reiten auf dem Besen. Diese Geschichte ist jedoch kein Märchen. Sie handelt von echten Hexen… echte Hexen tragen ganz normale Kleider und sehen auch wie ganz normale Frauen aus. Sie wohnen in normalen Häusern, und sie üben ganz normale Berufe aus. Deshalb ist es so schwer, sie zu erwischen.

Und jetzt ich: Das typische rororo Taschenbuch zeigt auf der Rückseite meistens einen themenbasierten Comic, den ich euch vorenthalten muss weil er .. nun ja er ist nicht komisch. Er soll es sein und hat irgendwie die Pointe versaut aber das wäre ja nicht das erste mal. Ach so, ja ihr wolltet ja was über das Buch erfahren:

Und zwar geht es in der Geschichte, erzählt in der Ich-form um einen kleinen Jungen namens Luke und seiner Großmutter. Seine Großmutter ist spezialisiert darauf dem kleinen Luke alles über Hexen zu erzählen was sie weiß und das ist offenbar eine ganze Menge. Es wird im Buch aber eher weniger darüber bekannt gegeben, woher sie das alles weiß, noch wie sie genau zu ihrem fehlenden Daumen gekommen war. Kurz darauf kommen Lukes Eltern bei einem Unfall ums Leben und er zieht mit seiner Großmutter nach England, wie die Eltern es im Nachlass gewünscht hatten. Dort trifft Luke auch seine erste echte Hexe und dank der Tipps die er von Oma bekommen hat, fällt er nicht auf ihr getue herein mit denen sie wie alle anderen echten Hexen, kleine Kinder lockt um sie dann zu verhexen, zu vergiften also eigentlich gänzlich ausrotten. Luke bekommt zwei weiße Mäuschen und die Großmama eine Lungenentzündung. Nach einigen Tagen Bettruhe wollen beide nach Norwegen um es zu feiern, die Ärzte widersprechen aber und schicken Luke samt Großmutter lieber an ein Hotel an der Küste, damit sie in Ruhe wieder zu Kräften kommen kann. Luke der schon ahnt das es tierisch langweilig wird, nimmt seien Mäuse heimlich mit und wird prompt erwischt. Deswegen bildet er seine Haustiere nun auch zu Zirkusmäusen aus – und zwar in dem leeren Ballsaal, der für die Königliche Gesellschaft zur Verhinderung von Kindesmisshandlungen (KGVK) reserviert ist. Luke fängt an zu dressieren, da füllt sich der Saal schon mit vielen Frauen und das grauen beginnt. Denn nachdem die seltsamen Frauen erst die Türen verschlossen haben, nahmen sie alle ihre Perücken von den schorflastigen Glatzköpfen, entfernten die Schuhe von ihren zehenlosen klobigen Füßen und auch die Handschuhe von ihren krallenartigen klauen. Und auf dem Podest nimmt die Anführerin sogar eine ganze Maske von ihrem Gesicht und das Grauen, das Luke ergriff, war das es die Hoch- und Großmeister-Hexe und die war nicht so lieblich wie die Maske zu sagen schien sondern entsetzlich hässlich! (Im Buch wird festgehalten, über eine ganze Seite, wie entsetzlich). Luke der nun alles über Hexen von seiner Großmutter wusste, ahnte das er besser nicht atmen sollte und Gott sei’s gelobt das er seit Wochen nicht mehr geduscht noch gebadet hatte. Denn Hexen können Kinder riechen. Sie riechen für sie wie nach Hundekötteln! Luke bleibt lange unentdeckt und kann die ganze Tagung mitverfolgen. Das Ziel der Hexen? Alle Kinder in England auszurotten, durch gratis Schokolade das jeden der sie isst in eine Maus verwandelt. Beispielhaft demonstriert an einem gierigen Jungen namens Bruno Jenkins. Es kommt wie es kommt, Luke wird doch irgendwann entdeckt und kann nicht entkommen. Von nun an ist er eine Maus – aber er hat noch einen Plan, sich für das zu rächen was er nun ist und vor allem alle Hexen in England auszulöschen!

Fazit: Für Kinder ab Zehn Jahren steht auf dem Buchdeckel, das finde ich auch ganz vernünftig. Nicht das das Buch besonders schwer zu lesen wäre, im Gegenteil, durch Lukes Ich-form wird vieles überflüssige schlicht zusammengefasst, aber ich befürchte bei jüngeren kann getrost darauf verzichtet werden sie damit panisch zu machen, das nette alte Damen im Nebenhaus ihre Kröten kochen könnten.

Wer das Buch vorlesen möchte, sollte nicht auf das Vorwort verzichten und man sollte am besten eine Frau sein, warum sag ich jetzt einfach nicht.

Von mir für das kurzweilige Buch Vier (von Fünf) Sterne und eine nicht zu bedauernde Erweiterung meiner Sammlung.


Zum Film: (Spoiler)  Ich mag den Film. Nicht zuletzt wegen Angelika Housten, die ich ganz bezaubernd finde, sondern weil der Film ansprechend unterhält. Etwas zu gruseln, was zum lachen und vor allem Unterhaltung zum nachdenken. Allerdings bedaure ich es ziemlich das der Film viele Fragen offen lässt – und das Buch genauso. Ich wollte immer mal wissen weshalb der Großmutter nun der Daumen fehlt. Wird alles nicht erklärt. Im Film gibt es noch eine ‚gute Hexe’ die Luke hinterher wieder in einen Jungen verwandelt, wie schon erwähnt – im Buch gibt es die also nicht. Er bleibt weiterhin eine Maus nach seinem erfolgreichen Attentat, dafür aber schmieden sie wie im Film Pläne um auch die anderen Hexen überall auf der Welt in Mäuse zu verwandeln. Für Kinder ist der Film finde ich eher verstörend, für heranwachsende und erwachsene eine anschauliche Performance ohne durch spezialeffekte zu sehr aufzutragen, sind selbst die Mäuse süß in Szene gesetzt. Und jetzt guck ich mir den Film noch mal an!

Liebe Grüße
Aya

3 Kommentare:

  1. Ich hab das Buch damals auch gelesen. Und wie alles was Roald Dahl geschrieben hat, ist es eine hervorragend erzählte Geschichte nicht nur für Kinder.

    Obwohl ich eigentlich finde, dass man es ruhig schon ab 6 lesen kann und Kindern so klargemacht wird, warum man nicht mit Fremden mitgehen sollte ohne ihnen erklären zu müssen, was ein Pädophiler ist.

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  2. Noch n Nachtrag: Kinder sind bei sowas lockerer als man denkt. Vor allem haben sie schon viel Schlimmeres gehört. Grimms Märchen zum Beispiel. Da gibt es Mord und Mobbing aus Eifersucht ("Schneewittchen, Aschenputtel") abgerissene und aufgeschnittene Körperteile ("Der Wolf und die 7 Geislein, Rumpelstilzchen"), Kannibalismus ("Hänsel und Gretel"), angedeutete sexuelle Nötigung ("Froschkönig" - Zuerst will ich an deinem Tischchen sitzen... :-P ) Kindsmord ("Rotkäppchen" - Der Wolf wäre die Alternative zur Oberhexe)und und und...

    Da wirkt Hexen Hexen fast wie eine verharmloste Version ;-)

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  3. Oh, mit Rowan Atkinson :-) Aber auch thematisch könnte das was für mich sein. Danke für den Tipp :-)

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