Freitag, 11. März 2011

B.A.D. Cats Kapitel 2 - Das Experiment

 B.A.D. Cats
Kapitel 2 - Das Experiment

Sie wusste nicht wie oft sie nun schon in diesem Raum aufgewacht ist, aber jedes Mal erinnerte sie das an eine Gefängniszelle.
Und so fühlte sie sich auch - gefangen.
Was hatte sie verbrochen das man sie einsperrte?
Eingesperrt... alleingelassen.
All diese fremden Leute. Diese Dinge, die sie über sie sagten.
Diesmal saß kein Wachposten an die Tür, aber neben ihrem Bett saß jemand.
Es war der Blonde, ohne Doktortitel. Jener Mann den sie Kovu nannten und der ein Aftershave benutzte das nach Lavendel roch.
Irgendwie fühlte sie sich durch seine Anwesenheit sicher.
Doch ohne den Kopf zu heben, ohne ihm direkt in die Augen zu sehen, obwohl sie sich nicht mehr wünschte als das, fragte sie ihn: “Wer sind sie?”
Ihr Arm, wie sie sah, war nicht mehr verbunden. Es gab keine Wunde, keine naht - nichts. Nur makellose Haut.

Hatte sie das etwa nur geträumt?
Nein. Sie hatte sie Männer darüber sprechen gehört. Das war kein Traum, auch wenn sie es wollte.
Plötzlich taten sich in ihr Erinnerungen auf. Gedankenbilder wie sie sich auf eine junge brünette Frau stürzte und ein kleiner Junge lauthals weinte.
Sie erschrak vor sich selbst.
“Wer sind sie?”, wiederholte sie ihre Frage.
Als ob sie ihn mit der Frage aufgeschreckt hatte, sprang er auf und sah sie an.
“Entschuldige Mao, ich war in Gedanken. Ich bin Kovu”, stellte er sich vor und reichte ihr seine hand, die sie nur argwöhnisch betrachtete.
Wie hatte er sie gerade genannt? Mao? Wer sollte das sein? Vielleicht verwechselte er sie ja.
Er lächelte, zog seine Hand zurück uns setzte sich auf den Bettrand.
“Wo bin ich? Warum bin ich hier?”, fragte sie aufgebracht.
Er atmete tief durch, als würde ihm die Antwort schwerfallen.
“Kannst du dich an irgendwas erinnern? Irgendwas?”
Sie dachte nach, schloss kurz die Augen. Und was sie sah - machte ihr Angst.

“Nein”, log sie.
“Ganz sicher?”, fragte er nachdenklich.
“Wozu soll das gut sein?!”, plötzlich schrie sie mit aller Kraft, und bedeckte ihre üppige Blöße mit dem weißen Laken.
“Ich weiß du bist verwirrt. Zu allem Grund auch. Aber wenn du mich erzählen lassen würdest, dann könntest du auch antworten finden, Mao.”
“Warum nennen sie mich so?”
“Mao? - Ich kenne deinen richtigen nicht, mir gefiel der Name.”
“Ich heiße...”, sie wusste es nicht. Warum wusste sie das nicht?
Sie versuchte sich zu erinnern, aber alles woran sie sich erinnerte, alles woran sie dachte waren schreckliche Bilder die sie lieber vergessen wollte.
“Ich weiß es nicht mehr...”, fügte sie hinzu.

“Mao”, sagte er knapp, als ob sich das Thema damit erledigt hätte, “Vor knapp vierzehn Jahren entwickelte eine Untergrundorganisation einen Nanotechnisches Pharmazeutikum das sich Hydradrillin nennt. Ein völlig neuer Stoff. Ungetestet. Sie testeten es an Soldaten mit der Absicht jene, schneller, stärker und intelligenter zu machen. Eine Killermaschine wie es sich die Kriegsherren schon seit Jahrhunderten gewünscht hatten. Man verabreichte ihnen den Stoff.”
Kovu stand auf und schritt nachdenklich durch den Raum. “Die ersten Tests, zeigten keinen Erfolg, aber sie versuchten es weiter. Irgendwas - ich weiß es nicht genau - ging dann schief und es traten vereinzelnd Mutationen auf.”

“Mutationen?”, fragte sie geschockt.
“Verschärfte Sinne, starker Haarwuchs, Appetit auf rohes Fleisch. Einigen wuchs ein weiterer Körperteil. Man wurde neugieriger. Die Tests verschärften sich auf ganz diese Mutationen. Und irgendwann mit Hilfe einiger zugefügter Tier DNS errichten sie etwas das sie die “Metamorphose” nennen. Menschen die sich aufgrund eines medizinischen Irrtums in Tiere verwandelten. Werwesen, wie man sie nennt”, erklärte Kovu.

“Und was hat das mit mir zu tun?”, erkundigte sie sich, nicht wissend warum er ihr das erzählte.
“In den darauffolgenden Jahren, wurde das Rezept immer besser, aber die Testpersonen hielten sie Verwandlungen nicht lange aus”, erzählte er ohne ihre Frage zu beachten, “Sie starben nach kurzer Zeit.”
Kovu setzte sich wieder auf den Bettrand.
“Aber dann nach sieben Jahren, hatten sie ihr Ziel erreicht. Sie sammelten Testobjekte ein und man verabreichte ihnen die Substanz. Es funktionierte. Doch von vier Leuten haben es drei geschafft die Dosis zu verpacken. Die Testreihe nannte sich “Die Könige der Löwen”. Ich weiß nicht ob das ein Witz sein sollte”, erklärte Kovu und schien einen tatsächlichen Augenblick amüsiert. “Simba, Mufasa, Kovu... Skar hat es nicht geschafft.”

“Sie sind auch einer dieser ‘Mutanten’?”, fragte sie ihn geschockt.
Er nickte. Wie konnte das sein? Er sah ganz normal aus.
“Ihre wahnwitzige Idee, dass eine diese Mutationen frei geboren werden soll wurde nach uns verstärkt in Angriff genommen. Sie arbeiteten Tag und Nacht an dieser hirnrissigen Idee. Sie bezahlten ein junges Mädchen dafür dass sie sich hier im Labor, künstlich befruchten ließ.”
Er schwieg eine Zeitlang, starrte abwechselnd die wände an und ihr schwante böses.
“Mao, dein ganzes bisheriges leben... “, setzte Kovu an.
Sie konnte sich an nichts erinnern, was meinte er damit?
“Diese junge Frau die sich hier künstlich befruchten ließ, war deine Mutter. Du bist das Projekt das man hier künstlich schuf. Das bist du...”

Alles was Kovu noch sagte bekam sie nicht schon lange nicht mehr mit. Sie war? Sie war auch so ein Ding? Solche ein Konstrukt skrupelloser Wissenschaftler? Sie war nicht wirklich? Alles in ihr war ein zusammen gemixter Cocktail?
Was war vorher? Hatte sie etwa irgendwo Familie? Kinder womöglich? War sie verheiratet?
“...was war vorher?”, fragte sie leise.
“Nun, kurz vor deiner Geburt war es deiner Mutter möglich zu fliehen. Wir haben natürlich alles daran gesetzt sie wieder... einzufangen. Aber durch eine Lücke entkam sie, wie durch ein Wunder. Wir haben sich nicht auffinden können, sie war einfach weg.”, erklärte er rasch ohne sie anzusehen. “Wir hörten natürlich nicht auf zu suchen. Setzten Kliniken unter Druck, sandten unsere Leute nach überall hin. Aber erst vor zwei Wochen, bekamen wir den Tipp. Die Zeitungen in England berichteten über eine junge Frau mit besonderen Talenten. Wir prüften die Geschichte und endlich. Nach einer so langen suche fanden wir dich. In New Hampshire. Und nun bist du hier. Einige Tage warst du in einem künstlichen Koma. Als wir sich soweit studiert hatten, wie sich deine Motorik entwickelt hatte, ob du gesund bist und all das, haben wir dich aufgeweckt. Natürlich warst du rasend. So was kann passieren, wenn man ins Koma gelegt wird. Vor allem uns. Du hast zwei Männer getötet und bist dann über den Zaun geflohen... den Rest kennst du ja.”

Sie griff sich an die Brust. “Getötet...?”
Er nickte. “Ja, getötet.”


Gruß
Aya

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