Montag, 28. Dezember 2009

Von Weihnachten

Jeder der bei Verstand ist, kann Weihnachten doch gar nicht mögen. Nicht im ganzen. Geschenke sind super, ich weiß, aber doch nur wenn man sie bekommt stimmts? Und auch nur dann, wenn sie einem gefallen. Andere zu beschenken stellt sich da als ein System heraus das unmöglich auf Abstand zu halten ist.

Was schenke ich A? Was schenke ich B? Und wäre es nicht besser die Geschenke für C und D, A und B zu schenken? Und was ist wenn B sein Geschenk nicht mag? Sollte ich es umtauschen oder besser D schenken? Und was ist eigentlich mit Z, sollte ich den auch beschenken? Weil Weihnachten ist oder sollte ich lieber bei A noch was drauf tun? Aber wie fühlen sich dann B,C und D wenn A mehr bekommt nur weil ich bei Z so unschlüssig war? 

Ihr ahnt die Misere – das reinste Chaos. Vielleicht mache ich mir auch viel zu viele Gedanken. Ich zum Beispiel schenke nur das was ich selbst gern mag, im falle des Falles kann ich es nämlich zurücknehmen und mich selbst dran erfreuen – und es soll ja viele geben die meinen Geschmack nicht teilen (nur so’n Gerücht). Das einkaufen ist an Weihnachten wohl das mieseste. 
 
Dann geht man los um den perfekten Baum für Weihnachten zu haben. Er darf nicht zu groß sein, aber auf keinen Fall zu klein. Grün muss er sein aber nicht zu grün, Nadeln darf er nicht, ein Krüppel darf er nicht sein und zu perfekt auch nicht, er muss üppig sein aber nicht zu breit… blablabla.
Und dann geht es erst richtig ab. Hat man am Weihnachtsabend erstmal alle Geschenke geräumt, wird das Essen aufgetischt. Man isst und isst und redet und isst. Das sind die Feiertage. Am nächsten Tag geht’s zur Verwandtschaft auch da isst man und isst und isst und redet und lacht und isst noch mehr. Am zweiten Tag könnte man auf Ruhe hoffen aber nein, man ist nett, es ist Weihnachten, man hat noch mehr bekannte und fährt dorthin und isst und isst und redet und isst und geht wieder. An dem darauf folgenden Tag der Pause bietet legt man am besten einen Fastentag ein. Aber wer kennt das nicht – plötzlich stellt sich gegen Abend so ein Hungergefühl ein – als ob man nicht schon genug gegessen hätte! Aber es lockt die Gans, da der falsche Hase, hier Fondue, da der Kartoffelsalat und die Würstchen, da ein Keks und da eine Leckerei und schon ist man auf dem besten Weg zu bereuen und sich für Silvester diverse Dinge zu überlegen die man als bald brechende Vorsätze versprechen will.

Aber irgendwo, am Tag nach Weihnachten ist man dann auch irgendwie glücklich – das es vorbei ist und eine gewisse Melancholie pendelt sich ein. Aber ich weiß dagegen anzukämpfen. Weihnachten ist kein Komerzfest (immerhin bestimmt man selbst ob man was schenken will oder nicht) – es ist viel mehr die Geburtstagsfeier für eine mittlerweile zweitausendneun Jahre alte Leiche. Und das finde ich irgendwie witzig.

LG

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