Freitag, 27. November 2009

Marlene


Ich hab gerade eine Idee für eine Geschichte in meinem Schädel die eigentlich ganz nett als ne Art Kurzgeschichte wäre. Mächtig kurz. Oder unvollendet: Auf jeden fall nicht zum weiter schreiben, nur zum Appetit machen. Wie zum Beispiel die nachfolgende, die ich für meinen Fiktiven Autor in der Chatwelt geschrieben habe:

„Er zog das sehr scharfe Messer seitlich über den flachen Bauch von Marlene und lächelte sie sanft und sogar liebevoll an. Er hatte sich immer vorgestallt wie das ist wenn er mit ihr eine Familie gründen würde. Nun waren sie seit so vielen Jahren verheiratet und endlich wurde sie schwanger. Als er die Nachricht bekommen hatte, glaubte er würde vor Freude zerspringen und tausende kleine Schmetterlinge würden aus ihm herausflattern und die Welt bereichern. Sie würden ausziehen und jedermann flüstern dass es im Hause nun endlich einen Nachkommen geben würde. Ja, er erinnerte sich selig an diesen Moment da sie es ihm mitgeteilt hatte. Er war erst knapp zehn Minuten her. Sie war schwanger – aber von einem anderen. Fünf Jahre hatte sie schon eine Affäre gehabt und bei jedem Sex den sie brüllend wie ein Dschungeläffchen genossen hatte, war nie etwas passiert bis jetzt. Und aus den Schmetterlingen wurden viele kleine hässliche Dämonen, die ihm in die Ihren zischten, das habe er nicht verdient. Nein, das hatte er auch nicht. Marlene hatte die Wangen nass und heulte noch immer hoch schluchzend. „Bitte… bitte tu das nicht.“ Nein, das hatte er auch nicht. Marlene hatte die Wangen nass und heulte noch immer hoch schluchzend. „Bitte… bitte tu das nicht“, wisperte sie. Es war ein Fehler. Ein langer Fehler. Ein Fehler der zu oft getan wurde. Nicht das sie ein Kind austragen würde das nicht das seine war, auch das sie ihn Fünf Jahre hintergangen hatte. Hatte er denn zu wenig für sie getan? Er war jeden Abend zu hause. Ging nur selten weg. Er macht den Haushalt wenn sie arbeiten war. Er ging arbeiten und nahm sich nach Feierabend auch noch Zeit für sie. Die beiden waren doch immer so glücklich miteinander gewesen. Es fehlte an nichts. Dann der Hausbau und jetzt lag sie in der Küche und heulte sich die Augen aus. Er fuhr mit der harten scharfen Klinge des Messers aus dem Schneideset von Tupperware über ihren Bauch. Darin wird es wachsen. Sich von ihrer Energie nähren und wachsen.  Bis es soweit ist das es geboren werden kann. So ein kleiner Mensch. Was es wohl werden würde? Das würde man nie erfahren, denn mit einem wahnsinnigen funkeln in seinen Augen hob er das Messer, beide Hände dem Griff zugeordnet in die Höhe. Dieses Kind wird nicht geboren werden. Nicht von seiner Frau. Er stach zu. Doch um sicher zu gehen, mehrere male, wie ihm Wahn. Das Kind darf nicht ausgetragen werden. Ein Zeuge des Betrugs den er erdulden musste. Er liebte Marlene noch immer, aber sie durfte dieses Kind nicht bekommen. Niemals. Er stach das Messer so tief in ihren Unterleib, zum siebten male. Der Boden war ganz Blutgetränkt. Schließlich schmiss er das Messer weg, griff mit beiden Händen in die Wunden hinein und drang unter ihrer Haut ein um ihren Unterleib zu entwühlen, zu säubern von der Schande. Zunächst die Gebärmutter, die er aus den Engen Einstichwunden hervorzog. In dem glauben das diese Frucht des fremden Samens noch immer wach in ihr schlummerte, ihn belächelte, und müde verpönte wühlte er ihren ganzen Unterleib auseinander. Er griff mit den Händen so tief in ihren Leib, dass die Gedärme aus ihr drangen. Dick- und Dünndarm verteilten sich glitzernd vor Feuchten Blutes auf dem gekachelten Küchenboden. Dieses Kind durfte niemals auf die Welt kommen. Wenn Marlene nachher wieder erwachen würde, so dachte er sich, wird er ihr verzeihen und sie in den Arm nehmen. Nur dieses Kind dürfte nicht geboren werden. Es durfte nicht in ihrem Leib heranwachsen. Er schob nun nicht mehr nur seine Hände in ihren warmen feuchten, engen Leib sondern die ganzen Arme. Er entfernte ihre Lunge und musterte sie einen Augenblick ganz für sich. So siehst du von innen aus, meine liebe Frau. DU bist immer schon eine Schönheit gewesen. So eine Leber, die sieht von einem Menschen nicht anders aus als wie vom Schwein. Wir beide haben immer sehr gerne Leber gegessen, sagte er ihr, obwohl sie nicht mehr hören konnte, erinnerst du dich an das letzte mal? Mit etwas Kartoffelbrei und gebratenen Apfelringen. Und Zwiebeln. Das ganze Haus duftete immer danach. Er legte ihre Leber zärtlich und vorsichtig neben ihr auf dem Boden. Ja, wenn Marlene wieder erwachte, dann würden sie zusammen essen. Schließlich stand er auf und legte die Leber seiner Frau in den Kühlschrank. Sie solle etwas erkalten. Sie ist noch viel zu warm. Er drehte sich von dem Hellen Licht des Kühlschranks zu der Leblosen, blutgetränkten Hülle um und lächelte liebevoll. Jetzt Marlene, jetzt ist alles wieder gut. Ihr Unterleib sah bestialisch auseinander genommen aus. Überall klebten kleine Hautreste. An den Küchenschränken. Das Blut war bis an die Decke gespritzt. Auf dem Boden noch die schlüpfrigen Reste der Gebärmutter. Er ging darauf zu und trampelte fest darauf ein. Wieder spritzte das Blut über den Fußboden. Bis hinten n den Ofen. Jetzt – jetzt ist dieses Kind endlich tot. Es wird uns nie wieder belasten Marlene, sieh doch. Doch Marlene sah nichts mehr. Er nahm seine Frau sanft auf beide Arme und trug sie aus der Küche. Hinter sich herschleppend noch ihr Darm den er einfach mit ihr die Treppe hinauf zog. Sie soll etwas schlafen, dachte er sich, damit sie später ausgeruht ist. Ich liebe dich Marlene, flüsterte er ihr zu und küsste sie auf die blutige Stirn. Ihre Augen weit aufgerissen und blutunterlaufen. Nein, sie würde diese lieben Worte nicht erwidern, wie sie es sonst tat. Vielleicht ist sie wütend, dachte er sich und lächelte. Aber morgen früh ist alles vergessen und verziehen.“

Die, die ich noch schreiben werde, ist mir gedanklich während der Arbeit heute Morgen in den Kopf geschossen. Also ich und kleine Kinder im Bus. Könnte lustig werden ^^;

Liebe Grüße
Aya

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