Freitag, 29. Februar 2008

Inspektor Klopfer auf der Suche nach dem Falschen Hasen Teil 11

Auf der Suche nach dem falschen Hasen Teil 11

Mit dem Einbruch der Nacht, als die meisten sich endlich vor Anstrengung danieder legten, saßen Muh, der Inspektor und Ronin noch zusammen am Feuer. Das Licht der tänzelnden Flammen, erhellten ihre Gesichter gerade noch ausreichend. Es herrschte gespanntes Schweigen, die grillen zirpten. Irgendwo in diesem dichten Dschungel saß Daniel Küblböck auf seinem Ast und jaulte sein einsames Lied. Der Mond hang über ihnen, spendete aber entschieden zu wenig Licht. Nur die groben umrisse der Baumkronen schimmerten in weißblau. „Ehrlich gesagt, bin ich recht froh das Sie endlich zu mir gefunden haben, Inspektor. Ich habe in der Tat schon sehr lange auf sie gewartet“, begann der Mann namens Muh. Natürlich hatte er viel schon von dem Inspektor gehört und er konnte sich ein Bild dieses berühmten De-tektivs machen. Und dass der Inspektor nun auch langsam die Nase voll von all dem hatte, das konnte sogar eine Kuh aus dem Dschungel verstehen. Und sei er noch so informiert.
„Wie können Sie lange auf mich gewartet haben, wenn Sie doch schon wussten dass ich her kommen würde, geschweige denn, was soll Ich eigentlich hier?“ Nein, diesmal wollte Klopfer alle Antworten haben, und nein, er würde sich diesmal nicht davon abbringen lassen. Es reichte nun wirklich, endgültig. Er war doch kein Kind, dem man die Wahrheit soweit verdrehen musste damit sie harmlos klang – er allein war der Erlöser der Londoner Polizei. Das man ihm so übel mitspielte, das würde er nie verzeihen können.
„Sie werden überwacht Inspektor. Scotland Yard ist immer noch hinter Ihnen her. Haben Sie gedacht, ihr Sergeant befreit sie einfach gegen eine Abfindung aus dem Gefängnis? Scotland Yard ist sich zu unsicher, aber der Mörder aus London nennt sich eben auch Klopfer. Die Polizei will jetzt Ihre Schritte überwachen. Nun da Sie außer Landes geflohen sind, winkt natürlich sehr viel Ärger.“ Als Muh diese Erklä-rung abgab musste der Inspektor in der Tat einige Zeit in sich gehen. Natürlich ließ man keinen mutmaßlichen Mörder einfach gegen Kaution wieder heraus. Das stimm-te, das stimmte so sehr, das es schon wehtat. Warum hatte er selbst nicht an diese Möglichkeit gedacht? Es war so einfach, aber ebenso einfach zu übersehen? Seine Gedanken waren ja auch nicht gerade klar gewesen, als man ihn in die kalten Mau-ern des Kellers gesperrt hatte. Und diese Motte, ja er erinnerte sich. Und auch an diesen Conny. Dieser Conny! Du meine Güte, der Inspektor legte seine Hand an seine Stirn, der Mann kannte doch diesen Klopfer! Er hatte es doch gesagt und dann kam der Sergeant und – verflucht noch mal. Er musste unbedingt aus dem Dschun-gel raus. Er musste nach London und diesen kleinkriminellen finden!
„Außer Landes geflohen?! Pornograf Stryker hat mich gebeten seinen Sohn zu fin-den. Flachzange, Umbruch, Ohne Hosen..“, protestierte Klopfer.
„Umezawa“, verbesserte Ronin und spießte ein Würstchen von Feynman auf seinen Ast.
„Umezawa. Ich wette diesen Klüngel gibt es nicht einmal.“ Und wie sehr sollte der Inspektor Recht haben in dieser Sache? Der Sohn eines Pornografen im tiefsten Urwald! Wie kann man nur solche Geschichten glauben? War es die pure Verzweif-lung?
Muh rutschte einen Moment unbequem auf seinem Platz herum bevor er wieder den Kopf hob und Klopfer einen mehr als zutreffenden Blick schenkte. „Sie haben recht, Inspektor – diesen Umezawa gibt es in der Tat nicht. Aber wir mussten Sie ja unter einem Vorwand ehrlicher Arbeit aus London herausholen. Der Graf ist seit Jahren Aktionär von Billy Boy – außerdem besitzt er einen Konzern der Kondome herstellt. Er unterstützt die Abtreibungskliniken in ganz London – wieso sollte so ein Mensch ausgerechnet Kinder haben?“
Da sank der Inspektor wieder in sich zusammen. Das gibt es doch wirklich nicht. Wieso hatte man ihm nicht gleich ein Flugticket in die Tasche gesteckt? Es hätte so vieles erspart als dieses Dschungelcamp. Bei weitem – es reicht. „Dann, werde ich wieder abreisen. Ich bin kein Mann der sich versteckt. Vor allem nicht, wenn ich unschuldig bin. Ich weigere mich auch nur einen Tag länger in dieser grünen Hölle zu leben, wenn ich sicher bei meinen Hamstern in London wäre – was heißt hier sicher, ich bin sicher! Aber nicht vor solchen wilden Gesocks wie ihr es verkörpert.“
„Bitte Inspektor, beruhigen Sie sich doch. Es bringt nichts wenn sie nun aufbegeh-ren. Sie können im Moment nicht fort von hier. Hier sind sie Sicher, vor Scotland Yard, und glauben sie mir, im Bereich der CIA und des FBI sind sie besser aufgeho-ben.“
„Sind sie von der CIA? Vom FBI?“
„Nun.. nein, aber..:“
„Und wer sagt mir dass Sie kein doppeltes Spiel spielen. Sie arbeiten doch für die Schweizer!“
„Ja, ich arbeite für die Schweizer.“
„Und was machen Sie da?“
„Darüber darf ich nicht reden“
„Und was zur Hölle, soll ich dann hier.“
„Sie benutzen das Wort ja schon wieder, Herr Inspektor.“
„Welches Wort?“
“Hölle.“
„Zur Hölle nein, ich habe es satt. Tu dies tu das, flieg dahin um die und die antworten zu bekommen… sagen sie mir seinen richtigen Namen, Muh, sagen sie mir, wer sich unter dem Klopfer Double versteckt! Deswegen suchen wir sie doch – sagen sie es mir jetzt damit ich endlich Gewissheit habe! Ich bitte sie, Muh, inständig um eine Antwort.“ Wenn Muh es jetzt sagen würde, müsste er diesen Conny nicht mehr fin-den. Wenn er das überhaupt könnte. Die Londoner Verbrecher hatten ihr eigenes Netz, ihre eigenen Wege und keiner verpetzte den anderen. Kein wunder das der Graf einen hier her schickte. Es ist nur noch frustrierend. Wenn dies mal jemand aufschreibt, so dachte sich der Inspektor – keiner wird glauben dass es so jemals passiert ist. „Ich kann Ihnen auf ihre Frage keine Antwort geben, Inspektor, so Leid es mir tut. Meine Aufgabe ist es nur, die zu schützen.“
„Im Auftrag von wem?“ So, nun musste Klopfer auf alle fälle zurück nach London. Dieser junge Mann ist der einzigste der ihm jetzt noch weiterhelfen konnte.
„Ich arbeite nicht für den Grafen. Ich habe nur einen gewissen Kontakt zu ihm. Mein Auftraggeber ist eine Frau.“
Kein Wunder, das es ihm so spanisch vorkam, dachte sich der Erlöser der Londoner Polizei, wenn eine Frau mit ihm Spiel ist, dann ist alles vorbei.
„Und die heisst?“
„… Mählle.“

0 Kommentare: