Dienstag, 18. September 2007

Inspektor Klopfer auf der Suche nach dem Falschen Hasen Teil 7

Inspektor Klopfer Teil 7 – Auf in geheimer Mission

‚Alle Passagiere der Linie 180 werden gebeten sich an Gate 6 einzufinden. Ich wiederhole. Alle Passagiere der Linie 180 werden gebeten sich an Gate 6 einzufinden.’
Der Inspektor hob den Kopf, sah nicht mehr in einer Apathie auf den Teller vor ihm. Ein Rest Pommes, ein Salatblatt und Karottenstäbchen, sossige umrisse dessen was einst eine Schnitzel gewesen war. Hoffentlich war das Essen im Flugzeug in etwa genauso schlecht. Sonst würde er sich noch Gedanken um das wohlwollen seiner machen. Ganz anders der Sergeant der sich aufopfernd nun den Teller des Inspektor nahm und sich weiter labte. Wo steckte der Junge das bloß alles hin? Ganz kokett an der Seite hielt sich Rebekka mit einem Salat. Der Inspektor hätte ihr wahrlich mehr zu getraut aber da schien die kleine doch wohl das Standartideal einer Frau zu sein die sehr auf ihre Figur achtete. Salat und fettarmes Dressing wenn überhaupt. Anders Ronin. Er schwieg verdrießlich vor sich hin, war noch begeisterter (wenn man null überhaupt steigern konnte) als Klopfer und weigerte sich mehr zu essen, als einen Hamburger. „Ich finde eine Expedition in den Amazonas äußerst aufregend.“, plauderte der Sergeant munter drauf los. Seine Laune war seit dem gestrigen Abend erheblich gestiegen. Der Inspektor hatte ihn zwar aus allen Träumen geklingelt aber, immerhin ging es nun ins Ausland. Ein Abenteuer. Kein wunder das er auf die eine oder andere art und weise überdreht wirkte. Was letztendlich darauf zurückzuführen war das er sich statt dem Bett aufs übelste am Kaffee vergriffen hatte.
„Ja, himmel- hoch- jauchzend könnten mich die Englein tragen. So sehr freue ich mich. Wenn sie mich hinab stoßen soll das auch angenehmer sein.“ Der Inspektor jedoch war wie schon erwähnt ganz und gar nicht freudig erregt bei dem Gedanken sich mit Bananenblättern den Po abzuwischen oder sich generell mit babygroßen Moskitos anzulegen. Und irgendeine von diesen kleinen hinterhältigen Kindern in dem Imbiss sang ein Sailermoon Lied. „Zunächst müssen wir unsere Kontakt Person in San Jóse finden“, meldete sich Rebekka zu Wort, schlug ihre schlanken Beine übereinander und sah den Inspektor mit so einem Ausdruck in den Augen an, als wolle sie sagen: Sie sind Schuld das ich dort hin muss.
In sofern stimmte das ja auch und er machte sich keine Sorgen darum. Immerhin würde man sich ein Zelt teilen wenn nichts schief ginge. „Wie heißt die Kontaktperson?“
„Die Eingeborenen gaben ihm dem Namen ‚Mapa’. Das bedeutet kleiner Mann, vor einem großem Fenster.“
Hatten die Menschen denn keine annährend normalen Namen mehr? Und wie viel würde es kosten alle Menschen mit seltsamen Namen umzutaufen? Der Inspektor trank sein Wasser aus und griff schließlich zu seiner Tasche um nun endgültig mit den anderen in den Flieger zu steigen. Man hatte sich offensichtlich schon genug verspätet. Und das alles nur um einen kleinen Bengel eines gelangweilten Millionärs zu retten. Ume. Umezawa. Mapa, Muh. Die Ganze Welt spinnt doch. Apropos Mählle. Die Stewardess sah diese eine Polizistin erstaunlich ähnlich. Ob sie das vielleicht sogar war? Stellte man ihn unter Beobachtung? War er womöglich ein Flüchtling? Wurde er schon international gesucht? Auf dem Namensschild stand auch Mählle. Wie viele Schafe konnte es auf der Welt geben?

Sein Blick huschte zu dem Sergeant. Dieser saß mit Rebekka zusammen und seltsamerweise wurmte ihn das. Nicht einmal Ronin saß neben ihm, sondern auch bei den anderen beiden. Warum nur saß er alleine? Pardon – warum saß er neben diesem seltsamen Typen der scheinbar nicht ein lach- Grübchen hatte? Schwarz trug er. Und er war so blass. Und kein Gesicht konnte mürrischer und unzufriedener wirken. Dank den dunklen Augenbrauen und den herabfallenden Mundwinkeln, wollte man da am liebsten in Tränen ausbrechen. Alles Leid der Welt schien auf dessen Schultern zu lasten. Und dieser Schräge Typ war in Begleitung einer rothaarigenjungen Dame, die sich verliebt an diesen kuschelte. Dieses ganze Liebesgetue ging dem Inspektor in nächster Nähe ziemlich auf den Keks. Konnten die beiden sich nicht woanders hinsetzen? Mussten sie ihm vor Augen führen, wie es sein könnte wenn Rebekka nicht neben dem Sergeant sondern neben ihm sitzen würde? Er schlug die Zeitung auf und Blätterte in eben dieser herum. Die Titelseite zeigte die letzten Überreste eines Flugzeuges der Hansaluft nach seinem Absturz. Dreizehn Tote, sechs Schwerverletzte, zehn verschollene. Die wollten nach Brasilien fliegen. Klopfer faltete die Zeitung wieder zusammen und tat sie auf die Ablage vor ihm. Schließlich rang ihn die Langeweile dazu den Seltsamen Typen neben sich zu fragen ob alles in Ordnung wäre. (Er und sein gutes Herz.) Daraufhin erfuhr er von Sven Baumi und seiner Cyberschlampe. Die beiden waren Pornodarsteller. Meistens wurden sie im Zelt gefilmt, doch das ging auch auf Flugzeugstoiletten. Danach versuchte der Inspektor nur noch aus dem Fenster zu sehen und ja nie wieder einen fremden Menschen anzusprechen, geschweige denn auch nur in die Nähe solcher Leute zu kommen. Ein Mensch mit einem solchen Gesichtsausdruck – in welchen Pornos spielte dieser mit? Nein – nennen wir diverse Überlegungen nicht beim Namen. Wir haben doch gerade erst gegessen und diese Geschichte ist ab Sechs Jahren freigegeben.

Sechzehn Stunden, Elf Liter Cola, Sechs Toilettengänge, Zwei Erste klasse Menüs, drei Tüten Erdnüsse und zwei Kotztüten später:
Es war Warm. Es war Schwül. Es war Heiß und wenig Kühl. Da halfen auch keine Ventilatoren mehr die in dem schmierigen alten dreckigen Pub nahe des Strandes aufzufinden war. Ein gutes hatte die Hitze. Von Rebekka konnte man viel mehr Haut sehen. Doch bei der Hitze machte das auch schon keinen Spaß mehr. Die Luft drückte. Und zwar überall. Vor dem Pub stand ein Ami-Jeep und vor dem Lenkrad saß ein Mann. Er schien auf jemanden zu warten. Vor ihm auf dem Schoß, ein Laptop.


Wow... ist wirklich weniger als es aussah. Sorry.

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