Donnerstag, 16. Juni 2011

Buchbesprechung: Die Königin der Unsterblichen - Maria Dahvana Headley

Buchtitel: Die Königin der Unsterblichen
Autor/in: Maria Dahvana Headley
Art: Taschenbuch
Verlag: Knaur.
Reihe: -
Seiten: 523 inkl. Zusatzmaterial
Erstanden: Testleseraktion, Droemer-Knaur.

Beschreibung: Ihr Land – verloren. Ihre Kinder – versklavt. Ihr Mann – tot. Aber Kleopatra von Ägypten will sich nicht geschlagen geben. Verzweifelt beschwört sie Sachmet herauf, die Göttin des Krieges. Doch Sachmet bringt ihr keine Rettung, sondern verwandelt sie in eine Kreatur der Dunkelheit – und in Kleopatra erwacht nicht nur der unstillbare Durst nach Rache an der betrügerischen Göttin, sondern auch nach warmen Blut…

Und jetzt ich: Als ich das Paket von Droemer-Knaur erhalten habe schwebten mir drei Millionen Fragezeichen über den Kopf. Nach endvergewaltigung jedes Kartonteilchens, sandte man mir ein Buch das ich nie gesehen habe und ein Schreiben, das ich als Testleser für Droemer Knaur ausgesucht worden bin. Mein Mausskript wollen sie allesamt nicht, also trösten sie mich mit dem Erfolg einer anderen Autorin. Ihr Herzlosen Bast – okay weiter im eigentlichen Text.

Nach Inhaltsverzeichnis wusste ich direkt – das Buch mag ich nicht! Nach den ersten zwei Seiten wusste ich: Das mag ich nicht! Und nach den ersten Zehn Seiten wusste ich ganz definitiv: Das mag ich. Das mag ich sogar sehr. Erstaunlicherweise kommt man in dem Buch als Frau in jedem Genre auf ihre Kosten. Glaube ich. Oder nur ich, das kann natürlich auch sein. Sexy Frauen, Sex und blutige Rache, Männer in Lederrüstungen, Römersandalen.. okay nein doch nicht.

Kleopatra beschwört eine uralte vergessene Ägyptische Göttin aus ihrer Verbannung und rechnet trotz der Warnungen ihres weisesten Weisen nicht mit den Nachwirkungen die die Beschwörung, ihr Land zu retten nach sich zieht. Noch viel besser – sie will auch das ihr erst kürzlich den Freitod gewählter Geliebter wieder aufersteht. Maria Headley unterstreicht die Tatsache mit sadistischem Genuss, denn sobald der wieder durch Sachmet auferstanden war wird er direkt wieder gekillt und damit beginnt der ganze Rachefeldzug auch.

Octavian (erstaunlich das ich den Namen immer noch im Kopf hat. Lesen bildet, Kinder, lesen bildet wirklich!) Herrscher von Rom ist dabei Ägypten zu unterjochen, was der Königin natürlich nicht so gut gefällt. Ihr Gemahl, ein Verräter Roms, Marcus Antonius bekommt schon direkt am Anfang des Buches eine Meldung durch einen falschen Boten das die Königin verstorben wäre. In der Verzweiflung meuchelt er sich selbst, was natürlich sinnlos war, wie ihr schon recht bemerkt denn die Königin lebt zu dem Zeitpunkt ja noch An der stelle kann man lachen, weil er dumm ist, oder aber – nein – das reicht schon. Allerdings wollen wir das nicht verübeln, denn ohne diesen Tod, wäre dabei nicht ein sehr gutes Buch entstanden. Der gute wird also in den Palast gebracht, wo Kleopatra gerade dabei ist die Göttin Sachmet heraufzubeschwören. Durch die rüde Unterbrechung ihres dahin siechenden Gemahlen unterbricht sie da Ritual und glaubt das es schief gegangen ist.

Die Göttin lässt Marcus Antonius wieder auferstehen, der direkt danach, durch die Stürmung der Römischen Besatzung erneut stirbt. Immerhin nicht schon wieder durch Selbstmord. Die Königin selbst wird gefangengenommen. In der Zeit ihrer Gefangenschaft unter Octavian der sich als sympathischer Sadist (zumindest anfangs) herausstellt, lernt Kleopatra von den Nachwirkungen ihrer Beschwörung. Das ist ein recht langwieriger Prozess, die Geburt eines vampirischen Göttersklaven, bis sie versteht was nun aus ihr geworden ist. Sie tötet, sie trinkt um die Göttin die wartet wieder ihre volle Macht zu entfalten zu nähren. Gleichsam verleiht sie der Königin eine Macht um ihre eigene Rache zu stillen. Kleopatra versteckt sich, zieht durchs Land, auf dem Weg, immer auf dem Weg gen Rom um ihren Mann und ihre Kinder, ihr Königreich zu rächen. Und auf ihrer Reise beschließt sie noch viel mehr, so nicht wandeln zu können und spricht auch ihre Rache gegen Sachmet aus, die sie, stolze Königin Ägyptens getäuscht hatte.

Octavian der mittlerweile Kaiser von Rom und sich Augustus genannt hatte, spürt das sie kommt und ringt eigentlich größtenteils mit sich das eine tote Königin nicht wieder auferstehen kann, das eine tote nicht herumlaufen kann – das eine tote eine wirkliche Bedrohung darstellen kann. In seiner Verzweiflung engagiert er mächtige Hexen und Zauberer, Beschwörer und Magier um Kleopatra aufzuhalten, allerdings sind nicht alle engagierten auch wirklich engagiert ihm zu helfen, statt sich selbst und damit stürzt Octavian, sprich Augustus sich letztendlich selbst. Im großen Showdown.

Auf den letzten Seiten erklärt Maria Headley, das alles wahr ist was in diesem Buch steht, das es genauso geschehen ist. Oder vielleicht auch nicht. Fakt ist das die damaligen ’Tatsachen’ uns heute als zu Phantastisch um wahr zu sein vorkommen, aber man damals tatsächlich an solche Dinge geglaubt hat und wer weiß – vielleicht war es ja wirklich so. Ich zitiere: „Alles ist wahr. Sobald eine Geschichte erzählt wird, wird sie wahr. In jeder noch so unwirklichen Geschichte, in jeder wundersamen Erzählung befindet sich ein Körnchen Wahrheit.“

Fazit: Obwohl ich mich am Anfang schwer getan habe das Buch zu lesen, war es schon nach wenigen Seiten kaum mehr aus der Hand zu legen. Maria Dahvana Headley versteht es die Geschichte der Welt mit einem Augenzwinkern so zu erzählen, das es richtig Spaß macht zu lernen. Eine Königin kämpft um ihr Land, eine Mutter kämpft um ihre Kinder, eine Frau kämpft für ihren Geliebten. Eine absolut fantastische Geschichte rund um die Sagen und Legenden Kleopatras und des mächtigen Roms. Nie ist ein Rachefeldzug so schön zu lesen gewesen, das man sich zwingen musste aufzuhören und trotzdem nicht enttäuscht war als die letzte Seite gelesen war. Ein Buch das ich dringend weiterempfehlen werde!


> Weitere Empfehlungen anderer Testleser zu diesem Buch. <

0 Kommentare: