Montag, 6. Juli 2009

Kuss der Muse: Inspektor Klopfer auf der Suche nach dem Falschen Hasen Teil 16

Inspektor Klopfer auf der Suche nach dem Falschen Hasen - Teil 15

„Sind sie zufrieden, Inspektor?“, zischte der Morpheus ihm entgegen. Jetzt trug er eine Hippe Sonnenbrille in Sternenform, eine Mütze auf der Glatze, nur um den Witz abzudecken. „Ehrlich gesagt fühle ich mich wie als hätte mich ein irres Wombat gebissen“, wurde da kläglich erwidert. Ja der Inspektor hatte dröhnende Kopfschmerzen: Aber die viel wichtigere Frage war doch, wieso er sich hier von der Glatze aufhalten ließ. Das war vollkommen umsonst gewesen, obwohl ihm das selbst ernannte Jugendschutz Urinal gewisse Befriedigung gebracht hatte. Primär wichtig war Mählle zu finden. Wo zur Hölle steckte dieses verdammte Schaf? Er stand auf.
„Nun dann vielen Dank für diese exzessive Drogenerfahrung, aber ich hab noch einen dringenden Termin. Muss noch das Schaf finden, das mir auf dem Trip schon wieder entkommen ist.“ Als wäre es verhext. Selbst dann kann das Schaf noch entkommen. Morpheus erhob sich ebenfalls. „Wenn sie erlauben Inspektor, würde ich ihnen gerne noch einen Hinweis geben.“
„Wenn es sein muss…?“
„Ich denke schon.“
„Aber nur wenn es schnell geht.“
„Das kommt auf Sie an.“
„Auf mich?“
„Auf Sie?“
„Auf Bekka?“
„Wer?“
“Na Bekka!“
„Nein, Sie!“
„Mählle?“
„Nein.“
„Wer dann?“
„Sie!!“
„Also ich?“
„Genau.“
„Dann schießen sie mal los Aber das ist dann auch wirklich das letzte mal!“
Morpheus tänzelte drei Schritte um die eigene Achse und profilierte sich dann glamourös vor dem Inspektor. Toller Hinweis, dachte dieser schon. Wieso musste er nur dauernd auf Leute treffen die ihn behindern, endlich zum Schluss dieser Geschichte zu kommen?
„Peter und der Wolf, killen Tauben.“
Oh mein Kopf,. Der Inspektor griff sich an den selbigen und verließ diesen Ort des Irrsinns. Der Vampir war nicht ehr zu sehen. Vielleicht hatte er sich ja mit einem heißen Latte Macchiato verpisst. Sollte dem Inspektor nur recht sein. Er wusste ehrlich gesagt nicht mehr weiter. Immerhin hieß es, es musste das Schaf finden. Aber es schien sich die ganze Welt gegen ihn zu verschwören. Jeder hielt ihn auf. Wozu in den Amazonas fliegen, auf Pandas reitende Mütter treffen wenn es die ganze Zeit so klar vor Augen lag? Die Polizistin. Die Stewardess. Ob der Staat letztendlich damit zusammenhing? Frische Luft tat nach dem muffigen Gebäude sehr gut, verstärke seine Kopfschmerzen aber enorm. Wenn die ganze Welt geplant hatte ihn auflaufen zu lassen – sollte er sich einfach stellen? Es schien keinen anderen Weg zu geben. Auch seine Unschuld musste er in Frage stellen: Was wenn er schlafwandelte? Was ist wenn er eines Nachts einfach herumgeschlichen ist um – wie hieß das Opfer noch gleich – zu töten? Nein, das wäre wirklich unsinnig. Immerhin ist er doch der Held! Helden gewinnen auf der letzten Seite immer. Fragte sich nur wenn die letzte Seite auftauchen würde. Oder aber auch der Autor stand ihm nur im Weg. Er konnte nicht einmal auf die offene Straße gehen. Immerhin schlich der Sergeant hier noch irgendwo herum und trachtete ihm nach dem Leben. Im Schutz des Nebels in Londons Gassen wollte er sich eine Kutsche anhalten, aber es war keine zu sehen. Schade – das war der Vorteil an der kleinen Weltreise. London ist und bleibt so altmodisch. Mit einem Taxi wäre er hier wirklich besser bedient. Er lief dann trotzdem einfach los, verließ sich auf seine Tarnung im Nebel und begann schließlich einfach lose vor sich hinzusummen. Und sein Summen bekam eine Melodie, das von einem klappern und rattern begleitet wurde. Aus dem Nebel tauchte eine Kutsche auf und auf dem Bock? Niemand geringerer als Ronin! Und dieser sang: “Back up, back up, tell me what you gonna do now keep ronin’ ronin’ ronin’ ronin’ what? Keep ronin’ ronin’ ronin’ ronin’ c'mon…”. Käse-Gurken-Ronin! Fabelhaft. Der Inspektor hob beide Arme, wollte den Sänger zum halten bringen.
„Ronin, alter Freund! Sie glauben gar nicht wie froh ich bin sie zu sehen!“ Oder warte – eigentlich dumm ihn anzusprechen oder? Wenn er auch nur wieder darauf aus war ihn aufzuhalten? Obwohl… noch viel dringender ist die Frage: Wo hatte er gesteckt? Ließen ihn alle alleine damit der Sergeant ihn in Ruhe abmurksen konnte! Der Inspektor wurde augenblicklich still. Verdammt! Er konnte niemand trauen und suchte sich rasche im Schutze des Nebels durch die engen Gassen. Auch nicht auf die Freunde, denen man vertrauen wollte. Was ist das nur für eine Welt? Sind wir nun beim Melodramatischen Teil der Geschichte angekommen? Er hasste sie. Die wollte man immer überlesen. Die stören den Lesefluss! Direkt über die Portobello Road wo ihm zwei Frauen namens Bonnie und Meiling absolut echte Jerowski Kristalle anbieten wollten. Da der Inspektor sich nicht ganz sicher war ob die kleinen Steine nicht anders hießen schlug er das Angebot aus.
„Nein danke ich habe noch anderes zu tun.“
„Iss janüscht wahr!“ wurde ihm nach gerufen, aber er kehrte nicht wieder zurück. Auch wenn man sicherlich eine hübsche Kette für Bekka da raus zaubern könnte. Bekka. Wo bist du nur hin gegangen? Warum musstest du mich verlassen? Wir waren für einander bestimmt! Er lief vorbei an einem Schreihals der ein neues Theaterstück ankündigte. Sollte heißen „Das Zirkumflex tanzt in das Mai“. Vielleicht würde der Inspektor sich wirklich die Zeit nehmen und die beiden Hauptdarsteller, Jade und Bunny, die wie der Schreier schrie, vollkommen nackt auftreten würden, ansehen. Vermutlich aber nicht. Er sollte vielleicht einige Tage aus der Stadt. Mit drei kleinen Mardern um den baumi tanzen und von der kleinen lesbischen Elfe träumen.

Nein liebe Leser, dem Inspektor ging es gar nicht gut. Verlassen von allen denen er vertraut, verlassen von jener die er geliebt – es gab niemanden mehr dem er vertrauen konnte. Und das alles nur wegen diesem Schaf. Es ist nicht zu glauben dass so ein Schaf für alles verantwortlich war. Mit einem Blick nach links und nach rechts wollte er die Straße überqueren - doch wie das so ist – kam es nicht dazu. Vor ihm baute sich nämlich eine hässliche Frau, mit nichts geringerem als einem großen hellroten Stoppschild in der Hand, auf. Perplex blieb der Inspektor stehen.
„Was soll denn das jetzt schon wieder?“
„So, jetzt passen sie mal auf sie Pedokrimneller, was fällt ihnen ein, hier ohne Hosen rum zu laufen? Wissen sie nicht das es hier Kinder gibt, die sie so sehen könnten?“
„Eh…“ Natürlich war er ohne Hosen. Wieso denn auch nicht? Aber er trug einen Trenchcoat!
„Das haben wir ja gerne. Frisch ertappt, das hab ich gerne. Hier, nehmen sie dieses Schild!“
„Wie jetzt?“
„Sie tragen doch keine Hosen!“, kreischte sie schon panisch. Da wurde es für den Inspektor Zeit das er hier mal was aufklärte.
„Gute Frau…?“
„Van der Leyen.“
„Gute Frau… ich bin nicht das Kaninchen aus Alice im Wunderland, sondern das aus Bambi. Ich hab das volle Recht meinen schönen Puschelschwanz in aller Öffentlichkeit zu zeigen.“
„Nee! Nee! Das geht so nicht. Das dürfen sie nicht. Sie werden jetzt zensiert.“
„Von wem?“
„Von mir!“
„Wieso?“
„Darum!“, wurde entschlossen erwidert. „Nehmen sie es! Verzichten sie auf ihre Grundrechte. Die nehmen sie ohnehin nie wahr.“ Und sogleich lud sie ihm das große Stoppschild auf, band es mit einem kleinen Seil an dem Inspektor fest. Musste er das nun verstehen?
„So . Das ist schon viel besser.“
War das nun hohl? Mächtig hohl. Er konnte ja immer noch seinen Trenchcoat anheben und seinen Puschelschwanz zeigen. Wenn er denn wollte. Nun gut, bevor es noch mehr ärger gab, ging er einfach mit dem Schild weiter und schnürte er bei nächste Gelegenheit wieder ab. „Die hat sie doch nicht alle…“
„Recht hast du.“
Und frohlockender ihre Stimme nie klang als sie genutzt wurde, wer stand nun da, in reizvoller Reizwäsche, die absolut reizend anzusehen war? Richtig: Asu! Neben ihr ein Stoppschild. Und ne graue Ratte. Beide, Zeichentrickfiguren. Sie grinste breit.
„Ich hab schon den ganzen Tag nach dir Ausschau gehalten.“
„Och nee, Asu, nicht du auch noch!“, flehte Klopfer. Das letzte Mal hat er irgendwelche Drogen konsumiert. Jetzt bitte nicht mehr damit kommen. Er sollte einfach abhauen. Rennen. Aus der Stadt raus . Sich eine junge Frau nehmen, mit ihr aufs Land ziehen und von der lesbischen kleinen Elfe –
„Komm schnell mit. Wir müssen nur noch eine Seite weit springen, dann ist es zu ende“, sagte sie. Er ließ die schultern hängen. Es dürfte doch ziemlich egal sein, was er jetzt noch macht oder? Immerhin – schlimmer kann es ja nicht werden.
„Über was für eine Seite?“
„Über die nächste. Und dann ist es endlich vorbei.“
Klang reizvoll. Alles vorbei. Aber das klang auch danach als ob es nicht besonders schön wäre wenn es vorbei ist. Was ist wenn er doch nicht der strahlende Held ist der auf der letzten Seite gegen das böse gewinnt?
„Na komm schon endlich. Leg das Schild weg und steig in mein Erdbeer-Mobil. Es ist mit CumgunDiesel getankt. Das bringt uns eine Seite weiter – direkt in die Zukunft!“

Fortsetzung folgt.

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