Donnerstag, 18. Dezember 2008

Inspektor Klopfer auf der Suche nach dem Falschen Hasen Teil 14

Inspektor Klopfer auf der Suche nach dem Falschen Hasen Teil 14

„Möööp Möööp!“, der Sergeant grinste und senkte die Waffe. „Ich bitte sie Inspektor. Trauen sie mir wirklich so eine Schandtat zu? Denken sie nur daran, ich bin ihr vertrauter. Da dürfen sie doch nicht glauben ich würde mich in der Nacht in der sie schliefen, zu dem Feind in meinem Bett legen, ein Hasenkostüm anziehen, mit einem Schlachtermesser den Frosch mit der Maske umzubringen nur damit ich ihren Namen schließlich der Polizei von England bekannt geben kann damit ich wenige Minuten bevor die Spezialeinheit in ihrem Schlafzimmer auftaucht, beziehungsweise meinem Schlafzimmer auftaucht um sie festzunehmen? Ich bitte sie.“
Da ging dem Inspektor aber gerade der Arsch auf Grundeis, die Karotten ins Kühlfach um sich mal dezent auszudrücken. Und im selben Moment konnte er wieder aufatmen und zum ersten mal seit Tagen wieder grinsen.
„Da haben Sie mich aber grob an den Ohren gepackt, Sergeant.“ Sie Schelm, Sie.
Und wieder hob der Sergeant die Waffe und richtete diese auf seinen Vertrauten Inspektor. „Nur gut das dass eine Lüge war, Inspektor.“
„Was, die Drohung?“
„Nein die Wahrheit“
„Die Wahrheit ist eine Lüge?“
„Nein das gelogene war die Lüge“
„Das macht Sinn, Sergeant.“
„Ach nein ich meine, die nicht Drohung war die Lüge.“
„Also, das sie mich umbringen wollen ist die Wahrheit?“
„Genau.“
„Da war der Faden mal wieder langsamer als ich.“
„Sie sind Brillant Inspektor“, pflichtete der Sergeant bei und deutete eine kleine Verneigung an, die der Inspektor honorierte, doch wieder richtete sich nach der Verwirrung der Lauf auf den Inspektor
„Das ist ein weiterer Grund sie in die Ewigen Jagdgründe zu befördern.“
„Nein ist es nicht, wenn sie wirklich der gesuchte Mörder sind, dann wären sie nicht so dumm gewesen einmal eine kleine Weltreise zu unternehmen nur um sich selbst zu finden!“
Aha, aha – das wäre nämlich wirklich dumm. Und er traute dem Sergeant durchaus eine raffinierte Intelligenz zu.
„Zugegeben, das war in der Tat dumm. Aber es hatte letztendlich einen Zweck.“
„Und der wäre? “
„Nun .. den überlege ich mir noch.“
„Sie wollten anfangs sowieso nicht mit.“
„Ich dachte ein wildes Tier würde mir die arbeit abnehmen und sie im Regenwald fressen.“
„Heißt das – sie wollen mich essen, Sergeant?“
„Ich wollte – nein wollte ich nicht. Nur dann wären sie jetzt schon tot und ich müsste sie nicht noch umbringen.“
„Das macht Sinn. Möchten Sie Kaffee?“
„Ich möchte nichts anderes, als ihren Tod Inspektor.“
Klopfer sah sich ringsum um, aber es war ja nichts mehr da. Einen Moment hatte er mit der Raffinesse einer Französischen Hure gerechnet, aber es war ihm zuwider den Sergeant auf so banale Art und weise anzumachen. Nein das gönnte er ihm einfach nicht. Andererseits hätte er sich auch an einem langen Vorhang zum Fenster hinaus schwingen können. Doch es gab keinen Vorhang. Denk nach alter Junge, du kannst dich doch sonst immer aus solchen Situationen hinausmanövrieren. Leider ist der nicht Detektiv Conan, der seine Fälle aufklärt und statt dann erschossen zu werden, die Beichte des Mörders in empfang nimmt damit er sich seelenruhig von der Polizei abführen lässt. Ein kleiner Bengel bekommt das hin, nur er nicht. Die Welt ist nicht fair. Vielleicht könnte er den einstigen Freund auch durch eine Liste dazu bringen einen Moment unkonzentriert die Waffe zu senken damit Klopfer ihn überwältigen könnte. Aber mit welcher? Toter Vogel und aufgegessenes Sandwich. Wieso fällt einem in Krisensituationen nie etwas Passendes ein? Mac Gyver könnte das. Chuck Norris könnte das. Aber er ist keiner der beiden. Er ist zwar überdurchschnittlich Intelligent, aber schlagfertig? Acht Sekunden sind zuviel um schlagfertig zu antworten. Kann ihm denn keiner der Leser helfen? Bitte ruft schnell an, damit ihm doch noch etwas einfällt. Der Sergeant verdrehte die Augen, tippte mit dem Fuß auf.
„Könnten sie etwas schneller denken. Was ihre spektakuläre Flucht und das Ablenkungsmanöver angeht? Mir schläft der Arm ein.“
„Verzeihen sie, Sergeant, noch einen Augenblick.“
Andererseits, die Leser haben noch nie wirklich ein gewisses Potenzial an Ideen eingebracht, was den armen Inspektor dazu schließen lässt das es keine Fluchtmöglichkeit gibt. Es sei denn man würde die Zeit erfrieren um den Schauplatz zu verlassen und derweil schon mal der Beamtin hinterherlaufen, die sich mit jeder Minute weiter entfernte oder schon wieder gänzlich verschwunden war. Aber er hatte keine Möglichkeit die Zeit einzufrieren. Was soll er nur tun? Was kann er tun? Den Sergeant bestechen? Nein, er hat ja kein Geld mehr. Und da leuchtete es dem Inspektor ein, wie ein Blitz, der ihm direkt ins Gehirn schießt. Wie beim Niesen.
„Wenn sie mir einen letzten Wunsch gewähren würde, mein lieber Freund?“
Der Sergeant schien einen Augenblick lang zu überlegen, ob das wirklich angebracht ist. Doch bei so einer langen Zusammenarbeit, konnte man einen letzten Wunsch nicht wirklich verwehren.
„Wenn es unbedingt sein muss.“
„Vielen Dank. Mein Wunsch ist, und damit auch mein letzter…“, so was muss schließlich gut überlegt sein. „Levan Polka von Loituma.“
„Nicht ihr ernst.“
„Doch, bitte. Von Anfang bis Ende. Erst danach dürfen sie mich erschießen. Ich möchte den ganzen Song noch einmal hören.“
Wieso gewährte er ihm auch noch einen letzten Wunsch? Da biss sich der Sergeant doch gerade wirklich auf die Unterlippe. Das kann nicht wahr sein. Das ist keine Situation für so einen Song. Es ist überhaupt nie so eine Situation, für ein derartiges Lied. Er senkte die Waffe und atmete tief durch um die ersten Takte von sich zu geben. Nun gut, er würde noch bekommen was er wollte. In Zwei Minuten und Dreiunddreißig Sekunden. Die ersten Töne wippte der Inspektor noch fröhlich mit bevor er einen Haken schlug und an dem Sergeant vorbei, die Tür hinaus, die Treppe hinunter, das Zimmer durchquerend, und nochmals zur Tür hinaus rannte. Leider konnte der Sergeant ja nichts machen, denn es hieß von Anfang bis ende und das war erst in einer Minute und dreiunddreißig Sekunden.

Der Inspektor fand sich auf der Straße wieder im dichten Nebel Londons. Das einläutende klingeln des Hafens war bis hier her zu hören, doch der Neiderschlag war so dicht, das er keine sechs Meter gucken konnte. Doch die Richtung, die wusste er noch und so rannte er nach rechts, dem Schaf in Spe hinterher. Solange hatte er noch Zeit, und der Nebel würde es dem Sergeant wahrlich schwieriger machen. Ein guter Plan. London war auf der Seite des Inspektors. Doch nun war es erstmal n der Zeit Mählle zu finden. Obwohl er gar nicht mehr wusste wieso. Der Sergeant hatte sich doch geoutet als seinen todbringenden Doppelgänger. Aber vielleicht war dieses Schaf in der Lage ihm zu helfen. Doch der Inspektor kam leider nicht so weit. ‚Möööp Möööp’ machte ein Auto, als er über die Straße lief ohne vorher weder nach links noch nach rechts zu sehen. Doch heile auf dem anderen Bürgersteig angekommen, atmete der Inspektor ganz in Ruhe für sich ein und aus. Es war unglaublich. All die Jahre war der Sergeant ihm ein Freund, ein Vertrauter gewesen und auf einmal das – wieso nur? Wieso? Doch weitere Gedankengänge konnte der Hase sich sparen als sich eiskalte Hände um seinen Mund legten und er keine Chance hatte sich zu befreien. Der griff war stark und wie schon bemerkt eiskalt. Er hörte eine zischelnde Stimme in seinem Langohr und blinzelte Obacht der Worte die ihm eingetrichtert wurden.
„Halten Sie ein, Herr Inspektor. Ich bin ein Freund.“ Und da lösten sich die Hände und Klopfer durfte wieder mal tief einatmen. Er drehte sich um, musterte den vermeintlichen Kidnapper. Er wa groß und schlank. Wirkte auf eine Art nubnd weise sehr blass bis kränklich. Seine Haut, so makellos als hätten Engel ihn geschnitzt. Doch da waren zwei Dinge, die könnten einen in dem glauben lassen, er hätte die Engel geschnitzt. Zwei Zähne, die über die Mundwinkel hinausragten und ihn neckisch anfunkelten.
„Gestatten, ich bin Ska, ich bin ein Vampir.“
„Ist es eigentlich gestattet, das ein bereits bestatteter, gestatten benutzt?“
„Wie jetzt?“
„Na sie wurden, wenn sie ein Vampir sind, doch bestattet oder nicht?“
„Tja öhm…“, er schien um eine Antwort verlegen. „Das ist alles nicht so einfach.“
„Spielt ja im Grunde auch keine Rolle.“
„Wo waren wir?“
„Bei der Bestattung.“
„Das auch. Also mein Name ist Ska, ich bin ein Vampir.“
„Das sagten sie schon.“
„Das war ein Rückblick auf das gerade vergangene, für den fall das dazwischen eine Werbepause stattfand.“
„Hier gibt es keine Werbepausen.“
„Ach so… Nun gut, wie ich mich bereits vorgestallt habe, ich habe eine Botschaft für sie Inspektor.“
Ach wieder Stryker, der Graf von Perversien? Bitte nicht. Ich hasse den Dschungel. Das einzig gute an der Reise war das Bekka und ich uns auf zweidimensionale Art und weise näher gekommen sind, grübelte der Inspektor. Was ist wenn er jetzt dessen Tochter finden muss um die Lösung – ach die Lösung hat er doch schon. Aber warum vertrödelt er hier noch Zeit? Ach ja, es gibt noch eine Unmenge an Statisten zu verkörpern.
„Von wem?“
„Von Morpheus. Er möchte sie in die tiefen Tiefen des Kaninchenbau’s führen.“
„Nun danke für das Angebot. Aber ich hab dringend was zu erledigen. Ich muss flüchten und zudem Scotland Yard alarmieren, das ich nun herausgefunden habe, dass-„
„Später Inspektor. Dafür haben sie später noch genug Zeit. Bitte folgen sie mir diskret.“
Natürlich hatte Klopfer weit aus wichtigeres zu tun als eine Gayparty, mit seinen Höhen und Tiefen aber … eine gewisse Neugier war vorhanden. Kaninchenbau klingt nämlich sehr verlockend. Vielleicht die letzte ertappe zu Mählle?

Das Zimmer lag im Dunkeln. Zwei große Ledersessel standen vor einem erloschenen Kamin. Schwere düstere Vorhänge verdeckten zu je einer hälfte ein großes Fenster, vor der die Silhouette eines Mannes erkennbar war. Der Vampir namens Ska schubste den Inspektor in genau diesen Raum hinein und verschwand durch eine Hintertür. Natürlich war der Hase sich nicht bewusst was das hier eigentlich überhaupt sollte. Tiefen Kaninchenbau, Wissen – zumindest war es hier kalt und klamm und Düster, was die Sache gleich dreimal angenehmer machte. Noch nie was von einer Heizung gehört, nicht? Der große Mann im Ledermantel wirkte eher wie der Anführer der Busenbatallion, statt eines Kaninchenbau’s. Vielleicht auch ein Hooligan. Die Glatze war ihm einfach nicht geheuer.
„Danke das sie so rasch erschienen sind, Inspektor.“
„Ließ sich nicht verhindern. Ihr Lakai hat mich eher dazu gezwungen.“
Wieso eigentlich immer so? Zuerst brachte Bekka ihn zum Grafen. Jetzt ein Vampir zu einem Morpheus, der mindestens genauso einschläfernd sprach wie es sein ursprünglicher Namensgeber in jeder Göttersaga getan hätte. Vielleicht sollte der Inspektor in den Schlaf gesummt werden. Doch was hatte das mit einem Kaninchens zu tun? Und wenn man sich der ganzen Sache mal gerade bewusst wird – Kaninchen sind kleine Tiere. Würde er überhaupt in so einen Kaninchenbau passen?
„Setzen sie sich, Inspektor.“
„Ehrlich gesagt hab ich nicht wirklich Zeit und…“
„Setzen sie sich bitte. Sie haben genügend Zeit, Inspektor, das versichere ich ihnen.“
Und so wandte Morpheus sich vom Fenster ab und setzte sich direkt nach dem Klopfer Platz genommen hatte, in einem der knautschigen Ledersessel.
„Hatten sie schon einmal einen Traum, der ihnen vollkommen real erschien?“, fragte der Hooligan.
„Ja.. zum Beispiel als mir vor einigen Minuten ein Vampir in rotem Samt den Weg hierher wies. Wie hat der die Sechziger überstanden?“
Morpheus streckte dem Hasen beide Hände aus. In der einen, eine Probiertüte Chio- Chips, in der anderen eine Tüte Gummibärchen.
„Sie suchen eine junge Frau, deren Name im Ursprung der Wolle liegt. Nehmen sie die Chio Chips ist alles aus, sie finden wen sie finden wollen. Nehmen sie die Gummibärchen bleiben sie unwissend. Bedenken sie, alles was ich ihnen anbiete ist die Wahrheit.“
„Was genau wollen sie eigentlich von mir?“ jedes Mal aufs Neue. Da ist man gerade wirklich mit der Aufklärung beschäftigt, schon kommt irgendwer neues und bringt ihn wieder vom direkten weg ab. Allerdings hat er heuet nicht gefrühstückt und das knurren seines Magens ließ Objektivität nicht zu. Wobei es natürlich wertvoller ist die Gummibärchen zu nehmen weil sie kein Fett haben, war ihm der Gedanke an Chips doch lieber Die machten eher satt. Eine Karotte wäre auch Fabelhaft, wieso wird diese nicht angeboten?
„Ich kann ihnen nur die Tür zeigen, Inspektor, hindurchgehen müssen sie alleine.“
Nichts anderes war dem Inspektor klar. Wenn es drauf ankommt muss man das alleine machen. Man schleppt ihn her, man versucht noch nett zu sein. Man hat Hunger und dann wird einem mit Einsamkeit bedroht. Und was wäre wenn er Die Chips nimmt? Wohin geht es dann? In den Kaninchenbau? Nun sofern da einige flotte Mädels herummümmeln sollte ihm das ganz recht sein. Aber er wusste nicht zu erwarten, was er erwarten sollte, was von ihm erwartet wurde. Was sollte er nehmen? Die Chips? Die Gummibärchen? Sollte er es ganz lassen und endlich nach Scotland Yard gehen um den Sergeant so schnell wie möglich hinter Gittern zu bringen? Welche Entscheidung richtig ist, zeigt dir gleich das Licht. Ah nein, er könnte nicht mal auf die Leser hoffen, wieso sollte es dann zu einem Licht kommen. Dennoch – Klopfer griff ganz nach entscheiden seines Magens nach den Chips und öffnete die Tüte. Was ihn als nächstes erwarte war – nichts. Er sah Morpheus gespannt an, aber der rührte sich nicht. Okay er blinzelte aber ansonsten war wirklich nichts anders. Und dann kamen unerträgliche Magenkrämpfe. Die Chips müssen schlecht gewesen sein. Alles verschwamm vor seinen Augen und wurde mehr und mehr dunkler, als es ohnehin schon in diesem Raum war. Er presste seine Augen fest zusammen und hielt sich mit beiden Armen den eigenen Bauch umschlungen. Es dauerte einen Moment, er keuchte, wusste nicht wo er war. Als er die Augen öffnete ward er Schmerz verflogen. Vor ihm war eine Wand. Und ein Eimer in dem eine Taschenlampe lag. Und eine Tube Bodylotion. Er drehte sich ringsumher, doch er befand sich in einem loch. Einem gesteinerten Loch. Das bellen eines kleinen Hundes war zu hören. Er warf einen Blick hinauf und stellte fest dass er ziemlich tief in einem gemauerten Loch saß. Über dem Rand dieses Lochs ragte ein blonder Lockenkopf und das recht unansehnliche Gesicht eines Mannes, der mit süßlicher Befehlsstimme Worte zum Inspektor hinab schickte. „Es reibt sich mit der Lotion ein. Das tut es wann immer man es ihr sagt.“Und noch bevor der Hase nur ‚Was zur Hölle…’ denken konnte waren die schmerzen auch schon wieder da. Verdammten Chips. Jedes mal wird einem gesagt ‚Nimm nichts von Fremden an’, und nun sieht man wohin einen das führen kann. Er stand in einem rechteckigen Raum, dessen gläserne Verkleidung Grün leuchtete. Vor ihm ein junge Mann mit Roten Haaren der sich ein Fingerspiel mit der rechten hand erlaubte. Wie der Hase feststellen musste schien der Mann recht neben der Spur zu sein als dieser sagte: „Dieser Raum ist grün. Ich will wieder in den blauen Raum."

Was ihn als nächstes erwartete – lest ihr in Teil 14 von Inspektor Klopfer auf der Suche nach dem falschen Hasen.

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