Mittwoch, 30. November 2011

Heiß & Salzig


Er wusste gar nicht mehr wie es sich anfühlte. Wie heiß die Nase dabei wurde, wenn man was erstickend atmete. Wusste gar nicht mehr was das für ein Gefühl war wenn Tränen schwer die Wangen herabrannen. Wusste weder wie sie auf den Lippen schmecken, noch wann es je wieder aufhören würde, hatte man damit angefangen. Er hatte Fiona geheiratet. Und das aus Liebe, aber sie hatte wenn auch Madeleine geholfen, aus diesem Keller zu entkommen, dafür Sorge getragen das er außer ihr keine Familie mehr hatte. Und so wurde seine Frau zu dem kostbarsten Gut das er noch hatte. Nichts konnten diesen Wert aufwiegen. Nur die Erkenntnis dass man dieses wertvolle Gut zerstört hatte indem man die Reaktion dieses toten Fisches in Form von Victoria küsste. Es war kein Gefühl, kein verlangen. Es war weder Liebe noch sonst etwas. Das war so gefühlbelastet gewesen wie ein Handkuss für eine alte runzlige Frau die beim lachen schon in Fetzen fiel. Mehr war das nicht. Sie wertete das verheimlichen schlimmer als er den offenbarten Ehebruch. Er weinte, oh wie bitterlich mit dem wissen seine letzte Bastion durch eigene Dummheit im Affekt verloren zu haben. Einen. Männer weinen nicht. Lieber fällt man in einem Krieg von dem man nichts versteht, als die Verachtung von Narren zu ertragen. Er hob den Revolver, beachtete ihn. Sah wie die Tropfen fielen. Es würde Dreck machen. Aber das ist er ja auch. Ein haufen Dreck, mehr nicht. Und er drückte ab.

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