Dienstag, 1. November 2011

Sonne

Wenn man den Blick hebt, sieht man wie die Staubpartikel in der Luft tanzen. Schimmernd nur, wenn sie in den Lichtstrahl fallen. Und die kleinen winzigen Sterne leuchten nur, wenn die Sonne durch die Tür hinein in den dunklen Stall fällt. Es riecht nach Stroh, nach Heu und nach Pferden. Nach ihren Exkrementen und manchmal so stark nach Ammoniak das es sich in die Lunge brannte wenn man zu vorschnell tief eingeatmet hatte. Das Scharren von Horn wie auch eisen war manchmal hinter den Boxentüren zu vernehmen. Doch jetzt war alles still. Die Ohren gespitzt; nach vorn gerichtet lag ihr blick auf dem leuchtenden Staub der in die Sonne tanzte, wie er es seit Jahren; seit Jahrzehnten nicht mehr getan hatte. Tanzen, das tat er immer. Jedes Mal wenn man ihn aufgewirbelt hatte. Doch in der Sonne, die die kleinen Partikel zum leuchten brachte, die war neu. Von der neuen Generation die es geschafft hatte in der Dunkelheit zu überleben kannte niemand mehr die Sonne. Vor einigen Jahrhunderten war sie versunken und nie wieder aufgegangen…

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