Eric
Er schob den schweren Vorhang zur Seite und warf einen Blick auf die Straße. Es ist immer erstaunlich, egal zu welcher Uhrzeit man sich zum Fenster begibt und einen Blick auf die Straße wirft, es läuft immer gerade jemand vorbei. Diesmal waren es mehrere. Aber er verschwendete nicht wirklich die Zeit damit, diese Gruppe von Menschen mit den Augen bis zum Ende seiner Sicht zu verfolgen. Im Hintergrund lief Musik, Jazz, etwas seichtes was man durchaus auch bei einer geselligen Runde auflegen konnte und die nicht weiter den Redefluss stört. Zu dumm nur und das zu seinem Vorteil hatte er nie bis kaum Gäste. Und gesellige Runden waren eher etwas für Menschen die sonst nichts zu tun hatten. Auf dem kleinen Glastisch stand eine wieder verkorkte Weinflasche, daneben ein Glas mit schimmernden Rotwein, der sich im zugeworfenen Licht des fackelnden Stapels Holz in seinem Kamin widerspiegelte. Es gab keinen Fernseher in dem Raum, dafür schwere Möbel die eher daraufhin deuteten das man nicht im Geschmack der Zeit lag. Dafür drückten sie aus, das dass Portmonee nicht dünn wäre, wenn man es zücken würde. Antik und sehr kostspielig. Auch gab es keine Anzeichen eines Haustieres. Tiere gehören nicht ins Haus, so seine Meinung. Sein Blick glitt eher gedankenlos und vor allem schwermütig wie gelangweilt über die Straße bevor der Vorhang wieder vor das Fenster fiel und nur einen kleinen Spalt frei ließ. Bei einem solchen Abend, einer solchen Nacht wohl kaum etwas das sich lohnte. Auf dem Sofa, auf der drei Leute Platz nehmen könnten und zudem auch noch Bewegungsfreiheit genossen, lag ein Buch mit dem Rücken offen zur Decke. Es trug keine Schriftzeichen. Es war einfach nur dunkelrot, daneben ein Kugelschreiber, er hatte gerade noch darin geschrieben. Doch jetzt nahm er es nur hoch, klappte es zu und legte es auf den Tisch, bevor er sich wieder setzte und den Rest des Rotweins trank, bis auch dieser zur Neige ging. Nein, er war weder betrunken noch angetrunken, dazu war dieses Ritual viel zu alltäglich. Ein Glas Rotwein am Abend. Manchmal weißen, selten Sekt und noch seltener Champagner, auch wenn man sich diesen durchaus leisten konnte. Das kribbeln behagte ihm nicht. Deswegen gab es bei ihm auch nur stilles Wasser, nicht mehr. Aber das war auch nicht weiter wichtig, denn es reichte ihm. Und wenn doch einmal Besuch kam, hatte der sich anzupassen, aber nicht er sich dem Besuch. Es hieß zwar Gast sei König, aber wie soll man sich dann noch Hausherr nennen können wenn man in seinen eigenen vier Wänden nicht mal mehr über einem König stand? Eine Formlose Verschwendung von Zeit und Mühe. Wenn man höflich war ließ man sich diesen Spruch aufdrängen. Wenn man es sein musste damit es zu eigenen Zwecken erträglich blieb, dann tat man das. Aber das muss auch nicht sein. Nichts ist so unerträglich wie Leute die einfach nicht mehr gehen wollen. Ein Grund mehr wenig bis keine Freunde zu haben. Und wenn man so etwas hätte dann zu einem Zweck dem nur ihm dienlich war.
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