Der Lichtbringer

Der Lichtbringer

Dieser Text ist entstanden als ich meine Fensterbank aufräumen wollte und dabei auf Dämon- und Buddha Statue traf. Etwas älter, aber da der bei mir in den Posts als Entwurf gespeichert war und ich ihn eben sah: wieso verstecken?

Lucifer mortuus diabolus. Nec deus, nec arch angelus.

Der Teufel hat eigentlich stets in meinem Leben eine tragende Rolle gespielt. Als Engel, als Lichtbringer, als Luzifer, der schönste von allen. Verstoßen, verbannt, vertrieben. Schon relativ früh hab ich mich dem Thema beschäftigt. Auch über andere Engel und ich sehe mir sogar sehr gerne solche Filme an. ich lese auch solche Bücher gerne und das obwohl man bei mir wohl eher kein biblisches Vermögen erwartet. Muss man auch nicht, denn der quatsch interessiert mich schlichtweg einen scheißdreck. Aber Engel, das war immer was anderes, das hab ich so fein säuberlich von einander getrennt das der katholische, christliche Grundgedanke an meiner Mauer gerummst hat aber nie durchgebrochen ist - ich finde es ja auch unsinnig sich auf eine Religion zu versteifen, wie zum Beispiel dem Christentum, das einerseits Brüderlichkeit und Einigkeit und Toleranz verlangt, bei anderen Göttern aber so eine Art Hetzkampange startet, das die ganze christliche Einstellung ein.. heuchlerischer Akt von selbst betrug ist. Und ist euch bewusst, das nur der Buddhismus zum Beispiel Homosexualität duldet, während ein alter Mann auf einem noch älteren Stuhl unter anderem Schwule verurteilt weil - weil? Wie auch immer - darum gehts hier ja auch nicht. Ich kann mich an dem Thema stundenlang aufhängen.

Weil mich so vieles an Luzifer selbst faszinierte und noch immer im Bann hält, kommt es oft genug vor das ich ihn in meinen Geschichten verwende. Oh - es sind so viele - und selbst in meinem derzeitig aktuellen Manuskript fehlt er nicht. Er hat eine andere Gestalt vielleicht, einen anderen Namen, aber er ist immer mit dabei. Wenn verehren und mitfühlen reicht wäre ich wohl die ideale Satanistin. Vielleicht bin ich das sogar, so erschreckend wäre das nicht allerdings sehe ich den Teufel nicht unbedingt ständig in diesem christlichen Zwist mit Gott und so weiter. Zumal jede Religion ihren eigenen Luzifer hat, nur der Name an sich, also der Lichtbringer ist schöner. Es gibt auch noch andere schöne Namen für ihn - oder sie - aber ich finde den zum Beispiel noch am schönsten. In einem Manuskript das ich vor einigen vielen Jahren geschrieben habe, geht es um diese Geschichte und um Rache. Da die Geschichte aber uralt ist in dem sinne, muss ich sie jetzt Seite für Seite absprechen und korrigieren, muss Mädchenfantasien gegen weibliche Emotionen tauschen und werde es dann, soweit vorgehabt auf Kuss der Muse veröffentlichen. Also falls da mal jemand Interesse hat quer zu lesen... vielleicht kommt es ja irgendwann.

Ja, vielleicht komm ich in die Hölle für vieles was ich tue, was ich nicht tue. Wie ich denke, wie ich lebe, wie ich atme, wie - aber um ehrlich zu sein, stellt sich doch viel eher die Frage: Sind wir das nicht schon längst?

Der Satanismus hat übrigens sehr viele einfachere Regeln und sehr viel entspanntere als zum beispiel die 10 Gebote der katholischen Kirche:

1. Satan repräsentiert Hingabe statt Enthaltsamkeit.
2. Satan repräsentiert vitale Existenz statt spiritueller Hirngespinste.
3. Satan repräsentiert reine Weisheit statt heuchlerischer Selbsttäuschung.
4. Satan repräsentiert Güte gegenüber denen, die sie verdienen, statt an Undankbare verschwendete Liebe.
5. Satan repräsentiert Vergeltung statt Darbieten der anderen Wange.
6. Satan repräsentiert Verantwortung gegenüber Verantwortungsbewussten statt Sorge um psychische Vampire.
7. Satan repräsentiert den Menschen als bloß ein anderes Tier - manchmal besser, meistens schlechter als die vierbeinigen - das durch seine "göttliche spirituelle und intellektuelle Entwicklung" zum bösartigsten aller Tiere geworden ist.
8. Satan repräsentiert alle der sogenannten Sünden, da sie alle zur körperlichen, geistigen und emotionalen Genugtuung führen.
9. Satan ist der beste Freund, den die Kirche jemals hatte, da er sie über all die Jahre im Geschäft gehalten hat.


Und auch die Regeln, die bei weitem detailreicher sind als "Liebe deinen nächsten und wenn er ein hinterfotziges Arschloch ist":



1. Gib keine Stellungnahmen oder Ratschläge, wenn du nicht gefragt wirst.
2. Erzähle deine Sorgen nicht anderen, wenn du nicht sicher bist, dass sie sie hören wollen.
3. In jemandes anderen Heim erweise ihm Respekt, ansonsten betritt es nicht.
4. Wenn dich ein Gast in deinem Heim belästigt, behandele ihn grausam und ohne Gnade.
5. Unternimm keinen sexuellen Vorstoß, solange du nicht entsprechende Signale bekommen hast.
6. Nimm nichts an dich, was dir nicht gehört, außer es ist eine Bürde für den anderen und er schreit danach, entlastet zu werden.
7. Erkenne die Macht der Magie an, wenn du sie erfolgreich eingesetzt hast, um deinen Wünschen zum Erfolg zu verhelfen. Wenn du die Macht der Magie verleugnest, nachdem du sie mit Erfolg beschworen hast, wirst du alles verlieren, was du erreicht hast.
8. Beschwere dich nicht über etwas, dem du dich nicht selbst aussetzen musst.
9. Füge Kindern keinen Schaden zu.
10. Töte keine nichtmenschlichen Tiere, außer du wirst angegriffen oder zu Nahrungszwecken.
11. Wenn du auf offenem Grund unterwegs bist, belästige niemanden. Wenn dich jemand belästigt, bitte ihn, damit aufzuhören. Wenn er nicht aufhört, vernichte ihn.

Das viele andere Religionen Götter neben sich zulassen statt wie der letzte Egomane dafür zu sein das es keine anderen außer ihn gibt kann ich nicht sagen das ich besonders Religiös wäre. Eigentlich sogar gar nicht. Ich glaube ja, aber muss ich mich deswegen jemanden anschließen? Ganz bestimmt nicht.

An sich ist der Teufel ne verdammt coole Sau. Und Buddha auch. Und deswegen sind sie auch beide irgendwie bei mir vorhanden.