Montag, 20. Dezember 2010

Buchbesprechung: Das Mädchen im Wald - Jennifer McMahon

Buchtitel: Das Mädchen im Wald
Autor/in: Jennifer McMahon
Art: Softcover
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Art: Thriller
Seiten: 317
Erstanden: Kaufland, 8,90 €

Beschreibung: Nach über zwanzig Jahren kehrt Kate Cypher zum ersten Mal in ihr Heimatdorf in Massachusetts zurück. Kurz darauf geschieht ein Mord an einem jungen Mädchen. Die Umstände der Tat alarmieren Kate: Sie erinnern an den Tod ihrer besten Freundin Del. Ist der Mörder von damals noch auf freiem Fuß? Hat man den Falschen für die grausame Tat büßen lassen?

Kate nimmt die Spur des Täters auf. Bald merkt sie, dass sie nicht die Einzige ist. Und im Dorf glaubt man schon lange, dass es Del ist, die Rache für ihren Tod fordert.

Und jetzt ich: Ich hab lange für das Buch gebraucht, lag es doch schon seit drei Monaten bei mir herum. Dafür dass ich das Buch angelesen habe und interessant fand, habe ich lange dafür gebraucht. Das lag aber eigentlich nur daran das ich mein Bett umgestellt hatte und so kein Licht mehr hatte ohne jedes Mal wieder aufzustehen. Und als ich das die Tage endlich mal in Angriff genommen hatte, weil mich fernsehen zum einschlafen ziemlich angeödet hatte, nahm ich das Buch, dessen Deckel schon sehr verstaubt war wieder zur Hand und begann von neu.

Das Buch beginnt mit einer kleiner Gruppe Kindern am Lagerfeuer die sich die gruselige Legende von der Kartoffeltrine erzählen und sich gegenseitig Angst einjagen. Offensichtlich aber, geht dieser kurze Vorspann zum Buch sogar mit einem Mord in den zweiten Akt und erst dann trifft man auf Kate, wo ihr die Autorin in Ich-form ein Geständnis eines Mordes abringt und ab jetzt könnte der Leser verwirrt sein, muss er aber nicht, aber warum verrate ich jetzt ganz einfach nicht.

Schon auf der nächsten Seite machen wir einen Sprung in die Vergangenheit. Einen ziemlich weiten Sprung, denn da geht es in Kates Kindheit und das zusammentreffen mit ihr und Delores die im Buch bloß Del oder eben Kartoffeltrine genannt wird. Del wird in diesem Buch als jemand verkörpert der seltsam ist, einen kräftigen Hauch Sadismus mitbringt und obendrein wegen dem faulig anhaftenden Geruch nach Kartoffeln (Sie lebt auf einem Kartoffelhof) von Mitschülern nicht nur schnitten, sondern verachtet, gequält und geschnitten wird. Sie ist seltsam diese Del mit ihrem innewohnen Wahnsinn und der Todesmutigkeit. Sie ist einfach nur seltsam und weil Kinder grausam sind, gibt es dieses Buch mit allen Schandtaten die selbst so kleine Köpfe ausdenken können. Und Kate, die in einer Hippieutopie (zumindest sollte es das mal werden) mit ihrer Mutter lebte und ihrem Lazy Elk (Freund der Mutter) wurde von den Mitschülern ebenso geschnitten Gleich und gleich gesellt sich gern.
Aus reinem Zufall kommen Del und Kate sich näher, tauschen untereinander Geheimnisse aus und unternehmen miteinander doch eine Menge. Sogar in Dels größeren Bruder Nicky hat Kate sich verknallt.
Nur Kate möchte natürlich nicht seltsam sein und gehänselt werden weil die mit der Kartoffeltrine befreundet ist und spielt kurzerhand Dels Geheimnisse und Lügen unter anderen Mitschülern aus und damit sie diese Scharade beibehalten kann gibt sie auch Del Geheimnisse von ihren Mitschülern preis, die Kate aber meistens komplett erfindet. Früher oder später kommt es soweit das die Schule eine Art Schnitzeljagd veranstaltet, die Lehrer den Schülern sich selbst überließen und die besseres zu tun hatten, denn so schleiften die Del und einen kleinen stummen Jungen namens Mike zum Flussufer und fingen dort an beide zu verprügeln, mit Steinen zu beschmeißen und auch Kate kommt dazu und macht aus „Zugehörigkeitsgefühl“ mit den anderen mit. Schließlich opfert Mike sich aus Liebe zu Del damit sie entkommen kann. Das ist ihr letzter Tag, denn nur wenige Stunden später wird Del ermordet im Wald aufgefunden.

Das ist die eine Geschichte aus dem Buch, die Vergangenheit, die sich nach und nach aufschlüsselt und letztendlich dabei hilft zu verstehen, was in der Gegenwart die uns im Buch präsent beschrieben wird, vor sich geht.

Kate kommt zurück nach New Hope, zu den letzten verbliebenen Hippies wie sie nur genannt werden und ihrer Mutter, um für die bis dato demente und kranke Mutter einen Heimplatz zu finden. Kate die damals weggezogen war, ist mittlerweile geschieden und auch wenn das eher so eine lose Information ist, hilft es Sittenwächtern nicht laut Buh zu schreien, wenn sie im laufe der Geschichte mit ihrer Jugendliebe in die Federn steigt. Die Gegenwart ist viel anstrengender zu lesen als die Vergangenheit, einfach weil sie mit Personen vollgestopft ist, die nur Seiten füllen. Es wird über das Leben in New Hope erzählt, über die Affären der freien Liebe ihrer Mutter und den anderen untereinander, welches Kind vom wem ist und so weiter. Als Kate in New Hope eintrifft geschieht kurz darauf schon ein Mord und sie, die sich um ihre kranke Mutter kümmert kommt ein merkwürdiger Verdacht – war es nicht ihre Mutter gewesen die die Nacht umhergewandert war? Was ist mit ihrer Mutter wirklich los? Was hat der rüstige Nicky mit dem Tod seiner Schwester zu tun? Wieso ist Raven so erpicht drauf nicht den Kindsvater ihrer Tochter Opal preiszugeben und welches große Geheimnis hat Nicky eigentlich?

Das Buch hetzt von einem Verdächtigen zum anderen und es ist spannend muss ich zugeben, das bis zuletzt. Mit Kate hat man zusammen alle zehn Seiten einen neuen Verdacht und eine neue Spur der man folgen sollte und zum Ende will man nicht mehr umblättern weil man weiß was kommt und das es dumm wäre es zu tun und auch wieder nicht weil man ja wissen will und argh - dann ist es soweit und Kate steht der Vergangenheit näher als sie je geglaubt hätte…

Zum Ende des Buches werden einem die Zusammenhänge klar und man kann nochmals sortieren von wichtig bis unwichtig und man kann durchaus erkennen das es vorteilhaft war sich durch manch langweilige abschnitte zu lesen. Das Buch hat auf dem Deckel Thriller stehen aber es ist doch… mehr, also Thriller ist schon ganz richtig aber da schwingt ne menge Fantasy mit in das Genre und könnte durchaus einfach als Horror gehandhabt werden, statt sich auf zwei Genres zu stützen. Für Kinder ist das Buch bestimmt nichts, aber bis ins hohe Alter kann es sicherlich begeistern. Vor allem Freunde von Krimis und Düsteren Legenden können sich das Buch ohne Probleme ins Regal stellen.

Fazit:
Ein Kartoffel, zwei Karoffel,
drei Kartoffel, vier
Dich jagt sie jetzt und schnappt dich gleich
Schließ doch zu die Tür


Das ist ein gutes Buch. Allerdings habe ich einen großen Mangel feststellen können. Das Buch ist sehr spannend, locker aufgebaut und hat trotz langweiliger Passagen in dem Katz- und Mausrennen einen Höhepunkt, der aber nicht zum Ende des Buches kommt wie man das ja bald bei so einem Genre erwartet sondern hat diesen eher so mittig und da schlimmste – man weiß das erst wenn man das Buch durchgelesen hat, denn zum Ende hin wird alles ein bisschen.. mau – dafür ist der Rest mit all seinen Seiten absolut lesenswert (Das bedeutet man kann es gut Nachts im Bett auslesen!). Vielleicht ist es auch nur Mau weil es eigentlich viel zu kurz war und man gerne noch ein zwei - dreihundert Seiten mehr gelesen hätte. Durch die Legende der Kartoffeltrine und dem wirken von Geistern und Vergangenheit ist es für mich keine Art typischer Thriller mehr, gibt aber trotzdem eine dicken Daumen dafür!

Eure
Lieblings-Bloggerin

PS: Ich hab es wirklich nicht mal so gut beschrieben wie es wirklich ist. Aber auch nur damit ihr es kaufen und mir recht geben könnt ^^;

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