Dienstag, 7. Dezember 2010

Lieblingsmänner

Ich möchte euch heute was über meine Lieblingsmänner ( Ja, Männer – richtig verstanden) erzählen. Sie existieren nicht. Sie sind nicht echt. Aber sie leben. Klingt kompliziert? Nun ja, eigentlich nicht.

Beginnen wir mit dem, den ich einfach nur gern hab, weil er ein Chaot ist. Er heißt Juri, ist um die Zwanzig, hat ein sadistisches Faible für Feuer und mittlerweile ein Kind, einen Sohn – mit seiner Schwester.

Wovon rede ich hier bitte? Um euch nicht ganz zu verwirren: Es geht um Charaktere im Rollenspielsystem. Also wenn es merkwürdig fantastisch wird: Ich bin zwar geistig nicht normal wie die Masse an Normalbürgern dessen Leben mir teilweise herrlich hirnfrei begegnet aber – es sind Rollenspielcharaktere, meine.

Also Juri ist, so eine Art Kumpeltyp. Der große Bruder. Einer der anderen auf die Fresse schlägt wenn sie dich schlecht behandeln. Einer der bestimmt irgendwann im Gefängnis landet, einfach weil er nebenher ne menge scheisse baut, wie zum Beispiel die Schule unter Wasser zu setzen, diverse Drogen zu verticken, im Vollrausch die Wände in Ätzpink zu tapezieren (oder Fledermäuse…) oder Pferde mit anzüglichen Graffiti zu beschmieren, all so was. Ein Spaßvogel. Das er mittlerweile ein Kind mit seiner jüngeren Halbschwester hat, sollte das Chaotische um ihn herum abrunden. Immerhin wurde er durch seinen Sohn, den er allein aufzieht weil seine Halbschwester verschwunden ist (Die Spielerin hat das Spiel verlassen und demnach ihre Charaktere mit sich genommen) langsam ein bisschen erwachsen. Nun gut, Pommes Frites gehören nicht auf den Frühstückstisch und kleinen Kindern zeigt man Bob der Baumeister statt Friedhof der Kuscheltiere, aber allem in allem, ist er ein lieber Mensch, der wenn auch viel Mist gebaut, irgendwo immer heil rausgekommen ist. Er ist sofort da wenn man ihn braucht und Freunde können sich… mal mehr mal minder auf ihn verlassen.

Wo wir gerade bei netten Menschen sind: Alexej. Der schöne Alexej ist nach einem tödlichen Unfall seiner Eltern in eine Pflegefamilie gekommen. Allesamt Handwerker, dessen Tradition er sich entzogen hat, um der Frauenheilkunde zu frönen. Ja, ich spiele einen Gynäkologen. Toll oder? Auf jeden fall fand die Familie das nicht so toll, ließ ihn aber gewähren. Auf einer privaten Jungenschule machte er dann Bekanntschaft mit Gabriel (der kommt gleich auch noch) und freundete sich mit diesem speziellen Jungen an. Gabriel wird in jeder Hinsicht Familienersatz für Alexej unter anderem auch, als er sich von der Familie abwendet und fortan sein Leben unter den Finanziellen Aspekten Gabriels meistert. Als er älter wurde, nutzte er seinen brillanten Verstand dazu, diverse Substanzen zu entwickeln, sie mehr illegal auf den Markt zu bringen (oder von Juri verticken zu lassen) so dass er nach und nach ein Grundvermögen aufbauen konnte. Um mehr Erfahrung zu sammeln, ging er ein Jahr lang ins Ausland und kam zurück um die Liebe seines Lebens zu finden, die er nach einigem Hickhack selbst umbrachte als sie von ihm Schwanger abgehauen ist. Mittlerweile lebt er als Single, aber mit der Option einer Adoption mit einem alten Freund und dessen Nichte zusammen. Seine erste eigene Praxis läuft gerade an. Alexej ist ruhig, auch eine Art großer Bruder. Er wird von seinen Freunden geschätzt für seine ruhige Einstellung. War aber nicht immer so – als Kind eher dick und draufgängerisch hat er sich weniger Freunde gemacht. Wenn er wütend ist gibt es kein entkommen und er ist unerwartet so gerechtigkeitsliebend, das er dafür auch über Leichen geht. Am Anfang meinte ich, der „schöne“ Alexej – das ist er jetzt auch mittlerweile. Der Babyspeck ist weg (durch seine eigen entwickelte Kalorien-Phobie) und er wandelt daher wie ein Model. Offenbar aber ein absoluter Beziehungskrüppel. Sind meine Männer übrigens alle – was sagt uns das?

Und Beziehungskrüppel ist ein gutes Stichwort für einen relativ neuen Charakter von mir, nämlich Sebastian. Sebastian ist eine emotional verwirrte, zickige launische Frau – in einem Männerkörper. Es ist unheimlich anstrengend ihn zu spielen aber es macht auch unheimlich viel Spaß. Auf meiner Liste der schwierig zu spielenden Charaktere belegt er Platz Zwei. Gerade lächelt er dich noch mit einem der hinreißensten lächeln überhaupt an, im nächsten Moment bist du scheissvieh irgendwas, das unter seiner Schuhsohle kleben sollte. Sebastian kommt aus ärmlichen Verhältnissen, erarbeitete sich aber ein Stipendium für die Universität und wurde davor, wie auch schon Alexej von Gabriel (und dessen Eltern) finanziell mitgetragen. Die Geschichte Sebastians hat viel mit Gabriel zu tun, ohne ihr zu gleichen. Die beiden fanden als Kinder zusammen, wurden die besten Freunde, kleideten sich ähnlich oder manchmal sogar gleich, entwickelten dieselben Interessen und verbrachten sehr viel Zeit miteinander. Während dieser Zeit, wurde das ganze Zweisam der beiden von den Mitschülern irgendwann als Schwul bezeichnet und was mit Schwulen an elitären Jungenschulen angestellt wird, muss ich erstmal nicht weiter ausschmücken. Das brachte die beiden dazu, dass es besser wäre sich einander zu lösen, obwohl weder der eine noch der andere wirklich homosexuell waren. Sebastians Sexualität hat sich im laufe der Jahre aber zweigeschlechtlich entwickelt, so dass er einige Beziehungen (sogar eine Verlobung) mit Frauen hatte, nebenher aber auch seinen Spaß mit Männern. In der Zeit wurde ihm auch bewusst das alles was er at nicht befriedigend war. Viele Jahre später kam er zu Gabriel zurück. Der war jedoch schon verheiratet (mit einer Frau!) und hatte seine Einstellung wie eh und je nicht verändert: Stock Hetero. Durch Gabriels drängen bandelte Sebastian schließlich mit seiner jetzigen Frau an, die aber im eigentlichen für Sebastian nur ein Ersatz ist.

Jeremy, Juris älterer Halbbruder ist mittlerweile erfolgreicher Strafanwalt und hat sich ein schönes Leben mit einer schönen Frau aufgebaut Eine Familie steht noch nicht an, weil seine Frau noch studiert – schön wär’s nicht? Nein Jeremy ist absolut unfruchtbar und so bleibt nur eine Adoption der er letztendlich nur zustimmen würde, seiner Frau zuliebe. Zwischenzeitlich passt er liebend gerne auf seinen Neffen auf, den er Juri gerne ganz entbinden würde. Jeremy mag ich, weil er neben Juri einer meiner ersten Charaktere für das System wurde. Die ganze süße Liebesgeschichte mit seiner jetzigen Frau mit ihren Höhen und Tiefen bleiben einfach unvergessen. Das ganze Familiendrama drum herum ist natürlich auch ein Teil dessen, aber es ist diese starke Liebe der beiden Charaktere, die mich fesselt und ich bin eigentlich kein Liebesgeschichten-Mensch. Liebesgeschichten machen sich übrigens nicht von allein – das verdankte ich einer starken Spielerin hinter dem Charakter seiner Frau (Sicalis!). Mittlerweile feiern die beiden Charaktere ihren verdienten Ruhestand – zusammen.

Platz eins auf der Liste meiner Lieblingsmänner und ebenso Platz eins auf der Liste der schwierig zu spielenden Charaktere ist Gabriel. Wo fang ich bei Gabriel an.. seine Vergangenheit ist so schlicht und ebenso komplex, das es sein Leben lang so weiterging. Ich könnte wohl ganze Romane nur mit ihm allein füllen ohne zu übertreiben. Ich versuch mal ein bisschen zusammenzufassen. Also Gabriel wuchs in einer behüteten Adelsfamilie auf. Der Vater renommierter Richter am Hof, seine Mutter Hausfrau, seine Schwester verheimlicht (das ist noch mal ne komplexere Geschichte!). Gabriel wurde von Grund an wie ein Erwachsener behandelt.. Er durfte alles, was innerhalb klarer Linien geschah, wurde in beste Ausbildungen gesteckt, in die besten Schulen und schließlich zu einem verdrießlichen steifen Misanthropen erzogen. Seine Pubertät wirkte sich statt mit Pickeln in einer kleinen Rebellion auf, da er weder Anwalt noch Richter werden wollte. Stattdessen war die innerlich zarte Seele Gabriels dafür bestimmt herauszufinden wie man Menschen bestmöglich kennenlernen und manipulieren kann. Die Macht seines Vaters über andere faszinierte ihn weitgehend das er sich für das Berufsbild entschied, das ihm möglichst viel Wissen dazu bot. Als kleiner rassistischer Einzelgänger fristete er sein Leben in Bibliotheken und griff manche Geheimnisse auf die er schließlich auch umgesetzt hatte. Einige Freunde noch dazu mit herausragender Intelligenz (zumindest die meisten) und schon gab es eine Gemeinschaft die schon bald durch ein Erbe von Geheimbünden zu einer gefährlichen Waffe wurde. Erst als seine jetzige Frau dazu kam, entwickelte sich Gabriel in grundlegenden Dingen weiter. Sozial betrachtet, wurde er… sagen wir umgänglicher. Nach dem großen Familiären Skandal mit seiner verheimlichten Schwester, das ohne seine Frau nicht gekommen wäre, verstarb seine Mutter schließlich in einer Irrenanstalt und sein Vater später in der Gefängniszelle. Seine Schwester die nun frei war, erledigte sich ihrer schließlich selbst und landete vor kurzem in einer Anstalt um früher oder späte rauch dort zu sterben. Ich liebe Gabriel, er ist mir der liebste, aber ich glaube ich hab ihn so gern gespielt das er durch die ganzen Umstände und Machenschaften letztendlich so verkümmert das er sich suizidgefährdet wie eh und je , selbst das Ende setzen wird, obwohl er das als letzte Alternative sieht, da er seinen Tot lieber wünschenswert von seiner Frau erwarten würde, deren ewige Hass-Liebe einander geschweißt hat. Auch ein Gegenpart von Sicalis – ich liebe ihre Charaktere! Und sie auch. Das kam einfach nach so vielen gemeinsamen Jahren hinzu.

So.. viele sinnlose Fakten und eigentlich viel zu wenige insgesamt, über mein Leben als Rollenspielerin, beziehungsweise das Leben meiner Charaktere. Ich habe noch mehr, aber es ging ja erstmal um die Lieblingsmänner (hehe)

Liebe Grüße

2 Kommentare:

  1. I think I'm in love with Juri! *____*
    Ach was - ich würde sie alle nehmen und mir einen Harem zusammenstellen!

    Ich mag ja immer diese "Assis mit Herz". xD Die kleinen Arschlöcher mit dem weichen Herzen, die dir einerseits gern eine reinhauen würden, sich aber andererseits auch gut um dich kümmern.
    Ich finds toll, wenn Männer einen weichen Kern haben, aber sie dürfen nicht ZU weich sein.

    Also sind die Charaktere quasi alle aus einem... "Serienuniversum"?
    Ich glaub, würdest du einen Manga zeichnen, oder ein Buch schreiben, würd ichs kaufen.

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  2. Ich hab mir schon gesagt, sollte es mit Fantasy nicht klappen, sind diese Männer meiner Bestimmung. Sie sind voll ausgearbeitet, haben ein ganzes Leben das ich niederschreiben könnte und auch noch eine gemeinsame Geschichte. Aber ohne meine Mitspieler wäre das wohl alles kaum möglich gewesen :) Und die haben ja auch ihr Urheberrecht und so ^^

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